Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich in Hamburg zwischen 3000 und 5000 Fahrradfahrer zur Critical Mass (dt. kritische Masse). Dann fahren sie gemeinsam durch die Stadt.

Harburg. Die Bewegung setzt sich für eine bessere Beachtung von Fahrradfahrern in den Städten ein. Doch dieser Zusammenschluss ist nicht nur auf die Hansestadt beschränkt, sie findet weltweit statt.

Ab Freitag gibt es auch einen Ableger in Harburg. So können sich Fahrradfahrer um 17 Uhr am Harburger Rathaus einfinden und mitfahren.

Die Teilnehmer wollen auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem motorisierten Individualverkehr aufmerksam machen und setzen sich auch für eine bessere Planung von Radwegen in den Städten ein.

Ein Teilnehmer kritisiert die Situation für Zweiradfahrer in Harburg: „Der Bezirk Harburg gehört zu den rückständigsten Bezirken in Hamburg in Sachen Infrastruktur für Radfahrer. Fahrradstraßen gibt es hier nur als Papiervorlage, wenn überhaupt. Wer aus Richtung Hamburg-Wilhelmsburg über die Alte Elbbrücke mit dem Rad kommt, hat das Gefühl, dass am anderen Ende der Brücke der “Fahrrad-Balkan” beginnt.“

Critical Mass in Harburg: „Fahrradstraßen gibt es hier nur auf dem Papier

Die Fahrradtour wird jedoch nicht von einer oder mehreren Personen organisiert. Einen Aufruf gibt es immer einige Tage vor dem Termin im Internet. Somit gibt es für die Behörden keine Organisatoren.

Es gibt auch keine feste Route. Der Weg wird von der Spitze des Feldes vorgegeben. Die Masse folgt und bildet so einen geschlossener Verband nach Paragraf 27 der STVO. Dort steht: „Schließen sich mindestens 16 Radler zu einer Gruppe zusammen, gelten sie als geschlossener Verband.“

Das bedeutet die Fahrradfahrer gelten als ein einziger Verkehrsteilnehmer und dürfen auch nebeneinander fahren.

Bei den größeren Veranstaltungen in Hamburg wird der Verband von der Polizei abgesichert. Er stößt besonders bei den Autofahrern nicht auf Gegenliebe, da sich teilweise größere Staus bilden.