Landkreisverwaltung will Verstöße gegen das Wasserrecht künftig entschiedener ahnden

Lüneburg. Sauberes Wasser ist nicht nur lebensnotwendig für den Menschen, es bietet auch vielen Tieren und Pflanzen den dringend erforderlichen Lebensraum.

Um den Schutz des Grundwassers und der Gewässer in der Region zu gewährleisten, nimmt der Fachdienst Umwelt des Landkreises Lüneburg jetzt die Lagerung von Mist, Silage und ähnlichem Material in der Landwirtschaft besonders in den Blick.

„Als Wasserbehörde kontrollieren wir ab sofort ortsfeste Silagelager und Feldmieten systematisch“, kündigt Stefan Bartscht an, Fachdienstleiter Umwelt, „wir wollen möglichst alle Verstöße gegen das Wasserrecht abstellen und ahnden.“

Ob Viehfutter, Mist oder Material für Biogasanlagen – von allen in der Landwirtschaft gelagerten Materialien dürfen weder Schadstoffe noch Nährstoffe ins Grundwasser gelangen. Das wissen die Landwirte, dennoch gibt es unter ihnen schwarze Schafe, die das Wasser verunreinigen.

Für die Lagerung gelten deshalb fest definierte Regeln: „Ortsfeste Siloanlagen auf dem Betriebsgrundstück des Landwirts, die immer wieder genutzt werden, müssen dicht sein“, sagt Fachingenieur Peter Wünnecke von der Unteren Wasserbehörde, „Regenwasser darf von diesen Flächen nicht einfach abfließen und womöglich Verunreinigungen in den Boden und angrenzende Gewässer spülen.“

Die Plätze für Feldmieten an abgeernteten Ackerflächen, wo beispielsweise Maissilage gelagert wird, müssen regelmäßig gewechselt werden. „Das gelagerte Material darf einen bestimmten Trockensubstanzgehalt nicht unterschreiten, die Feldmiete nicht zu hoch sein und es müssen mindestens 20 Meter Abstand zu Gewässern eingehalten werden“, so der Diplom-Ingenieur für Wasserwirtschaft.

Zudem sind Feldmieten nur an Stellen zugelassen, wo das Grundwasser in mindestens zwei Metern Tiefe tief liegt.

Eines steht fest: Im Grundwasser stecken die Reserven für nachfolgende Generationen, deshalb muss es besonders geschützt werden. „Den meisten Landwirten ist der Wert unseres Grundwassers bewusst und sie unterstützen den Gewässerschutz auch ganz aktiv“, sagt Fachdienstleiter Stefan Bartscht, „die anderen – und auch davon gibt es eine Menge – wollen wir durch die systematische Kontrolle aufrütteln.“

Wer Fragen zum Gewässerschutz in der Landwirtschaft hat, kann sich an den Landkreis Lüneburg, Fachdienst Umwelt, Untere Wasserbehörde wenden. Dort sind Peter Wünnecke, Telefonnummer 04131/ 261465 und Holger Meyer unter 04131/261349, erreichbar.