Bürgermeister hofft auf Einsicht im Buchholzer Fahrradstreit. Radverkehrskonzept kommt im Herbst

Buchholz. Im Streit um die Fahrradstreifen auf Bremer Straße und Schützenstraße in Buchholz meldet sich jetzt der Bürgermeister zu Wort: Grundsätzlich müsse die Sicherheit für Radfahrer gewährleistet sein – auch die gefühlte, so Wilfried Geiger. Derzeit wird in der Politik, in Internetforen und in Leserbriefen über das Für und Wider der Schutzstreifen diskutiert. Während die Befürworter überzeugt sind, dass Radfahrer auf der Straße besser aufgehoben sind, glauben die Gegner, dass sich das Unfallrisiko auf der Fahrbahn erhöht. Studien hätten belegt, dass die Radler auf der Fahrbahn mit einem Fahrradstreifen sicher sind, teilt die Stadt Buchholz mit. Sowohl die Bundesanstalt für Straßenwesen als auch ein Modellprojekt des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg hätten dies ergeben. Zum einen würden Autofahrer mit großem Abstand überholen, zum anderen würden Radfahrer an Kreuzungen und Einmündungen besser wahrgenommen. Die Stadt weist darauf hin, dass die Straßenverkehrsordnung für Radfahrer vorschreibt, auf der Fahrbahn zu fahren. Nur Kinder bis zehn Jahre dürfen den Gehweg benutzen.

„Wir müssen den Menschen verständlich machen, dass Maßnahmen wie Schutzstreifen sinnvoll sind“, so Bürgermeister Wilfried Geiger. Im Herbst stellt die Stadt ein Radverkehrskonzept vor. Die darin empfohlenen Maßnahmen sollen nicht sofort in den stark belasteten Straßen umgesetzt werden, sondern erst auf Abschnitten, auf denen die Radfahrer sich sicherer fühlen. Geiger hofft, dass die Akzeptanz für die Fahrradschutzstreifen dann steigt. Der Verwaltungsausschuss hatte jüngst beschlossen, parallel zur Fahrradstreifennutzung auch die Gehwegnutzung an der Bremer Straße wieder zu erlauben. Die Stadt prüft derzeit, ob dies rechtlich zulässig ist. Geiger hofft, eine Regelung zu finden, die ein gutes Nebeneinander aller Verkehrsteilnehmer ermöglicht