Frauen und Beruf: Zur nächsten Infobörse in Buchholz werden regionale Partner eingeladen

Winsen/Buchholz. Das Leben besteht aus Lernen und Veränderungen: Informationen zu allen Themen rund um beruflichen Wiedereinstieg, Weiterbildung und Räumen der Kreisvolkshochschule in Winsen geboten. Beim nächsten Termin wollen die Veranstalter vermehrt auch Berufstätige ansprechen: Die nächste Infobörse der Kreisvolkshochschule Landkreis Harburg und der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft in Kooperation mit regionalen Partnern wird am 5. Februar in Buchholz stattfinden und von 15 bis 20 Uhr dauern.

„Weiterbildung ist das A und O“, sagt Angela Mundstock von der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. „Früher reichte eine Ausbildung, ein Studium. Heute ändern sich die Strukturen zu schnell.“ Darauf müssten Arbeitnehmer reagieren und sich anpassen. Besonders Frauen hat die Beraterin dabei im Blick: „Es ist schwer, wieder Anschluss zu finden, wenn man in der Familienpause nicht am Ball bleibt.“

Je kürzer der Ausstieg, desto höher die Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sagt Brigitte Niemann-Rempe vom Jobcenter Landkreis Harburg. Ihr Tipp: „Immer auf dem Sprung bleiben, am besten nur ein bis zwei Jahre pausieren.“ Viele ihrer Kundinnen haben einen Schulabschluss, aber keine Ausbildung. Ihnen rät die Beauftragte für Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt zur Teilzeitausbildung mit 20 bis 30 Wochenstunden inklusive Berufsschule. „Für Alleinerziehende oder auch Mütter mit kleineren Kindern ist das Modell ideal.“

Auch die Selbstständigkeit kann eine Option für Mütter sein, die arbeiten möchten. Petra Zemke von der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH berät Existenzgründerinnen. Der Landkreis sei ein „dynamischer Gründungsstandort“, und der Frauenanteil ist hoch: Er lag bei den Vorbereitungskursen häufig bei fast 50 Prozent. Birthe Gutjahr, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Winsen, hat ebenfalls einen dringenden Rat für Frauen im Gepäck: „Heute schon darauf achten, wie später die Rente aussehen wird.“ Denn in ihre Sprechstunde kommen häufig Frauen, deren Mann verstorben ist und deren Rente zum Leben nicht reicht.

Hoch zufrieden mit dem Besuch der Infobörse ist Astrid Ziplies. „Toll, dass es dieses Angebot gibt. Häufig weiß man gar nicht, was es alles gibt an Beratungs- und Informationsmöglichkeiten. Ich steige gerade aus meinem bisherigen Beruf aus und suche für die letzten 20 Berufsjahre einen neuen Weg.“ Ähnlich geht es Uta Patzer. Nach 27 Jahren im Job möchte sie noch einmal etwas ganz anderes machen. „Manchmal weiß man gar nicht, wonach man suchen soll. Dafür ist die Börse perfekt, weil man auf Dinge stößt, von denen man vorher gar nichts wusste.“ „Beim nächsten Termin möchten wir verstärkt auch Berufstätige ansprechen“, sagen die Organisatorinnen Andrea Kowalewski und Kirsten Adomßent. Beratung zu Weiterbildungen und zum Wiedereinstieg in den Beruf bietet die Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft in ihren Büros in Winsen unter 04171/409726 und Buchholz unter 04181/9405636.