Landrat fordert, OHE-Strecke Winsen–Hützel mit zu prüfen. Ablehnung aus Winsen und Salzhausen

Lüneburg. Ein neues Fass in Sachen Alternativen zur Y-Trasse hat jetzt Lüneburgs Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) aufgemacht: Er fordert Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) dazu auf, auch die Bahnstrecke Winsen–Hützel–Celle in die Prüfung einzubeziehen. Die Strecke wird von der Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) betrieben und war auch im Gespräch als eine der Strecken, die für den Personenverkehr reaktiviert werden sollten. Auf der eingleisigen, nicht elektrifizierten Bahnstrecke fahren etwa 600 Züge pro Jahr.

„Bei den öffentlichen Informationsveranstaltungen in den letzten Wochen hat die Deutsche Bahn ausschließlich ihre eigenen Trassen oder Neubauvarianten vorgestellt“, so Nahrstedt. Die Strecke Winsen–Hützel–Celle sei aber bereits vor Jahren von der OHE für den Seehafen-Hinterlandverkehr aus Hamburg in die Planung miteingebracht worden. Sie könne die Warenströme aus dem Hamburger Hafen sehr schnell aufnehmen, weil sie im Gegensatz zu anderen Strecken nicht erst neu geplant und gebaut werden müsste: „Deshalb sollte die Trasse bei den aktuellen Planungen unbedingt berücksichtigt werden“, so der Landrat. Sollte die OHE-Strecke nicht in die Überlegungen einbezogen werden, erwägt der Landkreis eine gerichtliche Prüfung.

Aus Winsen kommt schon einmal eine Absage: „Die Strecke ist ungeeignet, weil sie mitten durch unsere Ortsteile führt. Es stehen Häuser direkt an der Trasse, eine Ertüchtigung wäre gar nicht durchführbar. Der heutige Verkehr ist so akzeptiert, eine Ausweitung aber nicht möglich“, sagt der Erste Stadtrat Christian Riech. Der Landkreis Harburg und die Gemeinden hätten sich darauf verständigt, mit einer Stimme zu sprechen. Auch Salzhausens Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Krause meint: „Die Strecke kann man von vornherein ausschließen, das bedarf nicht einmal einer Prüfung.“ Das hätten Fachleute bestätigt. Die Strecke könnte den Umfang des Warenverkehrs aus dem Hafen nicht ansatzweise aufnehmen. „Wegen der vorhandenen Bebauung würde ein zweigleisiger Ausbau ohnehin nicht funktionieren.“