Am 5. August 1984 fuhr die S3 erstmals in den Süderelberaum und wurde zum Superstar des HVV

Neugraben. Wer am heutigen Dienstag, 5. August, am Bahnhof Neugraben in die S-Bahn steigt, darf dem Zug gern laut gratulierend „Herzlichen Glückwunsch“ entgegen rufen. Denn die S-Bahn feiert Geburtstag. 30 Jahre ist es her, dass die elektrische Gleichstrom-Stadtbahn erstmals die Strecke Harburg-Neugraben befuhr. Am 5. August 1984 war der Eröffnungszug im Bahnhof Neugraben auch feierlich auf den Namen „Süderelbe“ getauft worden. Seitdem hat sich die S3/S31-Linie zu der von Fahrgästen am meisten genutzten S-Bahnlinie innerhalb des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) entwickelt.

Bereits am 25. September vergangenen Jahres, als der erste Streckenabschnitt von Hamburg-Hauptbahnhof bis Harburg-Rathaus sein 30-jähriges Bestehen feierte, war von mehr als 700 Millionen Fahrgästen die Rede. In der Zwischenzeit dürfte sich die Zahl weiter deutlich erhöht haben. Die für den Betrieb zuständige Deutsche Bahn AG nennt etwa 320.000 Fahrgäste, die täglich mit Zügen der S3/S31 fahren. Wegen der starken Pendlerströme aus der Süderelberegion war die S-Bahn 2007 ab Neugraben sogar bis nach Stade verlängert worden, was für ein zusätzliches Wachstum der Fahrgastzahlen sorgte. Die S3 ist der Superstar des HVV.

Für den Anschluss Neugrabens an die Gleichstrom-S-Bahn wurde der Neugrabener Bahnhof ab Anfang der 1980er-Jahre komplett umgebaut. Während des Umbaus ist der damals noch aus Nahverkehrszügen bestehende Zugbetrieb von einem Stellwerk gesteuert worden, das sich in Containern befand. Das alte Empfangsgebäude, die beiden alten Stellwerke und der Güterschuppen wurden für den neuen Neugrabener S-Bahnhof abgerissen. Außerdem war die Ladestraße entfernt und der Bahnübergang durch eine Straßenunterführung ersetzt worden. Für den früheren Bahn-Mitarbeiter und Hobby-Chronisten Benno Wiesmüller aus Wilhelmsburg ist es bedauerlich, dass er damals nicht häufiger mit dem Fotoapparat vor Ort war und vor dem Abriss oder auch dem Neubau noch mehr fotografiert hat.

Mit Eröffnung der Strecke gingen auch die S-Bahnhöfe Heimfeld und Neuwiedenthal in Betrieb. Allein der gut zehn Jahre dauernde Bau der 13 Kilometer langen Strecke von Hauptbahnhof bis Harburg hatte gut 500 Millionen Deutsche Mark gekostet. Wegen des S3-Erfolges bis Stade wünscht nur auch der Landkreis Harburg Anschluss an die S-Bahn in Richtung Winsen und Tostedt.