TSV Moorburgs 1. Vorsitzender Peter Renck sucht Sponsoren, die jeweils vier Quadratmeter zum symbolischen Preis von 20 Euro kaufen

Moorburg. Peter Renck steht kurz vor seinem Ziel. Jetzt brauchen er und sein Sportverein nur noch das nötige Geld, um den Traum vom richtigen Trainingsplatz erfüllen zu können. Das Grundstück jedenfalls ist gesichert. Und was die St. Paulianer können, das müssten, glaubt Renck, auch die Moorburger hinkriegen. Deswegen wollen Renck, 1. Vorsitzender des Turn- und Sportvereins (TSV) Moorburg ihren neuen Trainingsplatz, der neben dem Spielfeld für die Turniere am Moorburger Elbdeich angelegt werden soll, quadratmeterweise an Sponsoren verkaufen. Der Verkauf und das jetzt anstehende Moorburg-Festival sollen Geld in die Vereinskasse spülen.

Vor drei Jahren wurde der Bostelbeker Renck zum 1. Vorsitzenden eines der ältesten Sportvereine Hamburgs in Moorburg gewählt. Er sei immer gern in Moorburg, und dass er nun nicht hier wohne, tue seinem Engagement für den Sportverein keinen Abbruch, sagt der ambitionierte Fußballer. Renck erkannte gleich, dass der Verein handeln musste, bevor ihm alle Fußballer davon laufen. „Wir haben einen 18 mal 50 Meter großen Schotterplatz ohne Flutlicht. Der ist einfach zu klein für alle Sportler und im Winter abends eben nicht bespielbar“, sagt Peter Renck. Die Moorburger Fußballer müssen seit Jahren zum Training also auf die Trainingsplätze anderer Vereine ausweichen.

Auf dem vereinseigenen Turnierplatz kann nicht trainiert werden, weil damit auf Dauer die Grasnarbe zerstört würde. Und die ständigen Auswärts-Trainingseinheiten sorgen für ständigen Mitgliederschwund in der Fußball-Sparte. Renck: „Wenn die Spieler sowieso dauernd nach Bostelbek oder Altenwerder zum Training fahren müssen, kommen die natürlich irgendwann auf den Trichter, ganz in die Vereine abzuwandern. Das können und wollen wir uns nicht leisten.“ Fußball ist die größte Sparte des rund 250 Mitglieder zählenden Vereins, der ohnehin unter Nachwuchssorgen leidet. Zwei Liga-Mannschaften, eine Senioren- und eine Super-Senioren-Mannschaft kicken in Moorburg.

Renck, der selbst in der Senioren-Mannschaft mitspielt, wurde aktiv und bemühte sich um eine geeignete Fläche in direkter Nachbarschaft. Aber sofort zeigten sich die ersten Probleme: Der Kampfmittelräumdienst stufte die Wiese neben dem Moorburger Turnierplatz als gefährlich ein. Eine Sondierung der 4000 Quadratmeter großen Fläche kostet etwa 24.000 Euro, für einen Sportverein nicht zu leisten. 2400 Quadratmeter der Fläche sind für den Bolzplatz reserviert. Aber auch auf dem Rest der Fläche hätten alte Kampfmittel natürlich fatale Folgen.

„Die Stadt hat mich bei meinem Ziel wirklich sehr wohlwollend unterstützt. Das Sportamt hat die Fläche von der Liegenschaft übernommen, damit wir sie zum Trainieren benutzen können“, sagt Renck. Aber auch Hamburg Port Authority (HPA), Vattenfall, die Entsorgungsfirma August Ernst, die beiden alteingesessenen Moorburger Unternehmen Ecks und Wente haben ihre Hilfe beim Bau des Trainingsplatzes zugesagt. Insgesamt fehlen den Moorburger Sportlern jetzt noch rund 20.000 Euro. Die Überschüsse aus den Einnahmen für das Moorburg Festival, das am Sonnabend, 9. August, um 17 Uhr in der Halle von August Ernst steigt, fließen in den neuen Trainingsplatz. Die professionelle Planung und Organisation des Festivals lag bei Peter Renck in den richtigen Händen. Der Bostelbeker hat viele Jahre seinen Lebensunterhalt mit Disco-Veranstaltungen verdient. Zudem hat der umtriebige Vereinsvorsitzende auch Sponsoren für das Festival gefunden.

Ein zweites Standbein, mit dem der Verein die Finanzierung schaffen will, ist der symbolische Verkauf des neuen Trainingsplatzes. Die Idee, damit die Vereinskasse aufzufrischen, ist zwar nicht neu, aber trotzdem gut. „Außer St. Pauli weiß ich von einigen anderen Vereinen hier in Hamburg, die das ausprobiert haben. Also habe ich mir gedacht, dass müsste auch in Moorburg machbar sein“, so Renck. Ursprünglich war geplant, jeden einzelnen Quadratmeter an Sponsoren zu verkaufen. Da der Stadtteil Moorburg aber nicht auf 24.000 Einwohner kommt, hat Renck kurzerhand umgeplant.

Jetzt stehen jeweils vier Quadratmeter des neuen Trainingsplatzes am Elbdeich für 20 Euro zum Verkauf. „Das müsste zu schaffen sein“, ist Renck sich sicher. Die neuen Inhaber und Unterstützer werden auf einer Sponsorentafel und auf der Homepage des Sportvereins namentlich genannt.