„Freiwillig“ – schon allein das Wort weckt bei vielen Menschen Assoziationen mit „Selbstversklavung“, „niederen Tätigkeiten“ oder „das dankt einem ja doch keiner“.

Zu Unrecht: Freiwilligenarbeit ist unverzichtbar. Nicht zuletzt im Sport. Die vielen Aufgaben neben dem Platz könnten auch Profis erledigen, die dann aber entsprechendes Geld verlangen. Das hieße auch, dass die Vereine ihre Beiträge erhöhen müssten und sich längst nicht mehr alle ihren Sport leisten könnten. Mit Sportsgeist hätte das nichts zu tun.

Kurioserweise konterkariert das Freiwillige Soziale Jahr beziehungsweise der Bundesfreiwilligendienst sogar das „Turbo-Abi“, von dem Kritiker behaupten, es diene nur dazu, dass die Abiturienten früher „der Wirtschaft“ zur Verfügung stehen. Stattdessen füllen viele die Zeit nach dem früheren Abschluss mit einem Engagements. Die einen, weil sie sich noch nicht „reif“ für Studium und Beruf fühlen. Die anderen, weil sie sich diese Auszeit bewusst nehmen, nachdem sie ein Jahr „gewonnen“ haben.

Darüber hinaus birgt so ein Jahr die Chance, einmal über den Tellerrand der eigenen Welt hinauszuschauen. Die Chance, Dinge ohne Risiko auszuprobieren, die man sich vielleicht anfangs gar nicht zugetraut hätte. Das ist allemal besser, als „irgendwas“ zu studieren nur um des Studierens willen, und am Ende doch frühzeitig abzubrechen, weil es einfach nicht „das Richtige“ ist. Das wäre echte Zeitverschwendung.