Viele Jugendliche sind jetzt auf Jobsuche. Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit unter Vorjahr

Harburg/Lüneburg. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Bezirk Harburg im Juli leicht gestiegen. Gegenüber Juni sind nach Angaben der Arbeitsagentur 190 Menschen mehr als im Vormonat arbeitslos gemeldet, das entspricht einem Plus von 2,4 Prozent. Gegenüber Juli 2013 stieg die Zahl um 420 Personen (plus 5,6 Prozent). Die Quote liegt bei 9,9 Prozent (Vorjahr: 9,5 Prozent). Damit hat der Bezirk Harburg die zweithöchste Quote (Mitte: 10,3 Prozent).

Sönke Fock, vorsitzender Geschäftsführer der Hamburger Arbeitsagentur, führt diese Zahlen auf den üblichen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit zurück. „Die Urlaubszeit sorgt für ein abgeschwächtes Einstellungsverhalten bei den Unternehmen. Befristete Arbeitsverträge enden oft vor den Ferien, neue Mitarbeiter werden nach der Urlaubsperiode eingestellt“, erklärt er. Auch Jugendliche, die nach Ende ihrer Ausbildung nicht übernommen wurden, fallen darunter. Hamburgweit seien aber auch 3181 Lehrstellen noch unbesetzt – demgegenüber stehen 3724 Schulabgänger, die einen Ausbildungsplatz suchen. Fock glaubt, dass trotz dieses Überschusses die Chancen auf eine Lehrstelle gut seien, da die Arbeitgeber freie Stellen nicht zwingend der Arbeitsagentur melden.

Die Arbeitsagentur Lüneburg-Uelzen meldet einen geringen Ansteig der Arbeitslosigkeit gegenüber Juni, im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der Arbeitslosen um sechs Prozent zurück. „Die Sommermonate sind durch steigende Arbeitslosenzahlen bei Jugendlichen geprägt. Mit dem beginnenden Ausbildungsjahr und dem Semesterbeginn wird die Jugendarbeitslosigkeit erfahrungsgemäß sinken“, schildert Bernd Passier, Vorsitzender Geschäftsführer im Bereich Lüneburg-Uelzen.

In der Geschäftsstelle Buchholz sind 71 Personen mehr als im Juni arbeitslos gemeldet, aber 78 Personen weniger als im Juli 2013. Bei 3957 Arbeitslosen liegt die Quote in Buchholz bei 4,6 Prozent (Vorjahr: 4,8 Prozent). Etwas entspannter sieht es in Winsen aus: Dort ging die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Juni um 13 auf 2161 zurück, gegenüber Juli 2013 sind dies sogar 164 weniger. Die Quote liegt bei 4,7 Prozent (Vorjahr: 5,1).

Passier weist darauf hin, dass der Arbeitsmarkt nicht statisch ist: In den ersten sieben Monaten meldeten sich 27.482 Menschen arbeitslos, aber 28.087 fanden auch wieder eine Beschäftigung. „Bei rund einem Viertel aller Arbeitslosen gelingt die nahtlose Vermittlung.“