Tätergruppe stieg lautlos in Häuser ein, während die Bewohner TV schauten

Harburg. Eine lange Einbruchserie im Hamburger Süden ist weitgehend aufgeklärt: Kriminalbeamte der Region Harburg haben drei Serben im Alter von 26, 33 und 34 Jahren ermittelt, die im Verdacht stehen, elf entsprechende Taten begangen zu haben. Ein vermutlich vierter Komplize ist noch nicht identifiziert.

Seit März dieses Jahres wurden der Kripo Harburg wiederholt Einbruchdiebstähle mit immer gleicher Vorgehensweise angezeigt. Danach suchten sich die Täter in den Abendstunden Hochparterrewohnungen aus, wo überwiegend erkennbar ältere Menschen (54 bis 90 Jahre) vor ihren TV-Geräten saßen und somit abgelenkt waren. Die Tatverdächtigen nutzten zum Teil auf „Kipp“ gestellte Fenster und entriegelten diese. In anderen Fällen hebelten sie die Fenster auf. Unbemerkt von den Geschädigten durchsuchten sie Schlaf- und Nebenräume nach Wertgegenständen und entkamen mit Schmuck und Bargeld. Insgesamt entstand so ein Schaden von mehreren zehntausend Euro.

Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalbeamten führten schließlich auf die Spur der drei Beschuldigten. Die Hamburger Staatsanwaltschaft erwirkte daraufhin beim Amtsgericht Durchsuchungsbeschlüsse für ihre Wohnungen in Wilstorf und Eißendorf, die am Morgen vollstreckt wurden. Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten Schmuck, Mobiltelefone, Werkzeug, eine Schreckschusswaffe sowie einen Teleskopschlagstock sicher. In der Wohnung des 26-jährigen Verdächtigen fanden sich weder mutmaßliche Komplizen noch belastende Beweisstücke. Der Verdächtige machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Gegen die Tatverdächtigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet, Haftgründe liegen nicht vor. Die Ermittlungen dauern an.