Die Initiative SuedKultur wünscht sich einen Ausschuss, mehr Kompetenz und ein höheres Budget

Harburg. Mit der Wahl der neuen Bezirksversammlung Ende Mai 2014 verbinden Harburgs Kulturschaffende zugleich die Hoffnung, der Bezirk möge der Kultur künftig einen größeren Stellenwert einräumen. „Wie auch immer die Koalition ausfallen wird: SuedKultur wird sich nicht weiter von Versprechungen vertrösten lassen“, heißt es in einer Erklärung der Initiative.

„Im Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Soziales war für Austausch und Kompetenz im Grunde weder Zeit noch Platz“, zog SuedKultur-Sprecher Heiko Langanke ein ernüchterndes Fazit der zurückliegenden Legislaturperiode. So sei zwar ein SuedKultur-Beirat eingerichtet, aber nie wirksam eingebunden worden. „Aus unserer Sicht war er Zeitverschwendung und an der Sache vorbei“, so Langanke.

Nun fordert SuedKultur vom neuen Bezirksparlament einen eigenen Kultur-Ausschuss, in den die Parteien kompetente Vertreter entsenden sollten. „Für einen Ausschuss, in dem Kultur unter ,Gedöns’ fällt, sind wir nicht mehr zu haben“, sagt Langanke. Mehr noch fordert die Initiative eine Aufstockung der Mittel für Stadtteilkultur auf 50.000 Euro. Überdies soll künftig SuedKultur eine Erstbewertung eingehender Projektanträge vornehmen.

Es habe sich bereits gezeigt, dass Kulturschaffende dafür die größere Kompetenz aufwiesen. Das spare nicht nur Zeit, sondern auch unnütze Formalitäten und sorge zudem für größere Transparenz im kulturellen Entwicklungsprozess Harburgs. In den vergangenen Jahren hätten sich immer mehr Projekte im Bezirk etabliert – ohne Zutun der Politik und oft auf privates Risiko. „Dass muss gestützt und gefördert werden – nicht allein mit Geld, auch mit Respekt und durch Verschlankung von Verwaltungswegen“, so Langanke.

Ein weiterer Forderungspunkt der SuedKultur ist die Einrichtung eines Etats über 5000 Euro für die steuerrechtliche (Basis-)Beratung gemeinnütziger Kulturvereine. Die Notwendigkeit sei durch die Insolvenz des Frauenkulturhauses deutlich geworden. „Die rechtlichen Anforderungen an oft unentgeltlich, ehrenamtlich geführte Kulturvereine sind immens gestiegen“, sagt Langanke.

Auf der SuedKultur-Agenda steht nicht zuletzt, dass die Restriktionen zur Nutzung der Freilichtbühne im Stadtpark wieder aufgehoben werden. Die Initiative mahnt aber auch ernsthafte Bemühungen bei der Suche nach Proberäumen im Bezirk Harburg und einen Ausweichstandort für das Kultur- und Konzertschiff „MS Stubnitz“ im Harburger Hafen an.

„In dieser Legislaturperiode will SuedKultur konkrete Ergebnisse erzielen“, sagt Heiko Langanke. Das sollte auf sachlicher und konstruktiver Basis erfolgen. Die Initiative habe aber auch wenig Probleme damit, das Bewusstsein für diese Themenfelder auf andere Weise zu schärfen.