Kleinere Krankenhäuser seien auf Dauer nicht lebensfähig: Kampagne soll aufklären

Lüneburg. Mehr als zwei Drittel der Niedersächsischen Kliniken sind in Finanznot. Das ist die Grundlage der gemeinsamen Kampagne niedersächsischer Krankenhäuser zum Thema Finanzierung. „2/Drittel“ heißt die Aktion, an der sich auch das Lüneburger Haus beteiligt hat.

„78 Prozent der Krankenhäuser in Niedersachsen haben im ersten Quartal dieses Jahres ein Geschäftsergebnis erzielt, mit dem sie auf Dauer nicht überleben können“, sagt Dr. Michael Moormann, Geschäftsführer des Klinikums Lüneburg. „Knapp 70 Prozent der Häuser mussten bereits 2012 und 2013 existenzgefährdende Jahresergebnisse verkraften. Wenn die Reserven aufgebraucht sind und die Träger den defizitären Betrieb nicht mehr subventionieren können, gehen bald auch in vielen bedarfsnotwendigen Krankenhäusern die Lichter aus. Dann wird die stationäre Versorgung nur noch in Ballungszentren sichergestellt werden können.“

Moormann erklärt sich solidarisch mit den Forderungen der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft nach einer fairen Finanzierung. „Seit Jahren bekommen Krankenhäuser hier für die gleiche Leistung weniger Geld als Kliniken in Bremen und Hamburg“, sagt Moormann weiter. „Darüber hinaus werden auch seit Jahren bundesweit die Budgetsteigerungen der Kliniken unterhalb der Tarif- und Sachkostensteigerungen gedeckelt, so dass de facto für die Behandlung pro Patient immer weniger Geld zur Verfügung steht.“