Das Seevetaler Unternehmen Bellandris Matthies braucht mehr Platz und bekommt ihn an der Hittfelder Landstraße

Hittfeld. In diesen Tagen verlegen die Menschen wieder ihr Wohnzimmer nach draußen – und entsprechend geben sie Geld für Gartenmöbel, Dekoration und Pflanzen aus. Das beschert dem Gartencenter Bellandris Matthies in Hittfeld jede Menge Umsatz, aber auch Platzprobleme. Und das nicht erst seit gestern. Das Unternehmen, das vor 15 Jahren ein großes Gartencenter im Gewerbegebiet „An der Reitbahn“ gebaut hat, will jetzt erneut den Standort wechseln. „Wir mussten schon bald nach dem Umzug Flächen dazu kaufen für Lager, Kunden- und Mitarbeiterparkplätze“, sagt Geschäftsführer Carsten Matthies. Bald soll wieder alles auf einem Gelände Platz finden.

Das Areal dafür hat Matthies bereits vor etwa sechs Jahren erworben: Es liegt zwischen Hittfelder Landstraße, Emmelndorfer Straße und Am Bahnhof. Die Gemeinde hatte es dem Unternehmen zum Kauf angeboten. Damit Matthies dort bauen darf, muss aber zunächst ein entsprechender Bebauungsplan aufgestellt werden. Die Einzelheiten werden am Dienstag, 22. Juni, in einer gemeinsamen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses der Gemeinde Seevetal und des Ortsrates Hittfeld vorgestellt (19 Uhr, Burg Seevetal).

Die Kunden werden das gewohnte Sortiment vorfinden, die Aufnahme neuer Warengruppen ist nicht geplant. „Aber wir können dann die Waren großflächiger präsentieren – hier ist es doch sehr eng“, sagt Carsten Matthies über den heutigen Geschäftsstandort. Auch in logistischer Hinsicht könne vieles auf den neuesten Stand gebracht werden, und noch mehr als bisher könnten auch Aktionen wie die „Grillakademie“, Gartenseminare oder Bastelkurse stattfinden. Das Gastronomieangebot wird ebenfalls erweitert. Die Verkaufsfläche werde nämlich von 10.000 auf 17.000 Quadratmeter erhöht. Auch deutlich mehr Parkplätze wird es geben, nämlich rund 500 anstelle der jetzigen 100, die zudem auf mehrere Stellen verteilt sind. Ein Teil davon soll den Bahnpendlern als P+R-Plätze zur Verfügung stehen.

Die Gemeinde hat bereits mehrere Gutachten eingeholt und sich mit anderen Behörden wie Polizei und Landesstraßenbaubehörde beraten: So wird es erforderlich, zwischen Emmelndorfer Straße und Hittfelder Landstraße einen Kreisverkehr zu bauen.

Eine Lösung für die Oberflächenentwässerung muss aber noch gefunden werden, wobei das Regenwasser auf dem Dach zur Pflanzenbewässerung genutzt werden soll. Eine grenzwertüberschreitende Lärmbelästigung sieht die Gemeinde nicht gegeben.

Völlig offen ist dagegen noch der Zeitplan, auch die Investitionssumme ist noch unbekannt. „Wir sind nicht in Eile, auf ein Jahr kommt es nicht an“, sagt Carsten Matthies. „Klar ist aber auch, dass in den nächsten Jahren etwas passieren muss.“ Zu den Kosten konnte er noch keine Angaben machen. Nur so viel: „Die Kosten für die Planung und Gutachten werden jetzt schon anfallen. Was die Kosten für den Gewächshausbau betrifft, werden wir die Erfahrungen von Kollegen mit einfließen lassen.“

Was aus dem heutigen Firmengelände wird, ist ebenfalls offen. „Über eine Nachnutzung haben wir uns noch keine Gedanken gemacht. Im Idealfall bleibt alles im Besitz der Familie und wird vermietet“, sagt Carsten Matthies, der die vierte Generation des Familienunternehmens repräsentiert. Als Futter- und Düngemittelhandel mit eigener Mühle war es 1907 gegründet worden. In den 70er-Jahren kamen Gartenmöbel, Rasenmäher und Gartengeräte hinzu, ebenso Fahrräder und Haushaltswaren. Bis 1999 war Matthies an der Hittfelder Schulstraße zu finden. Auch dort wurde immer wieder an- und umgebaut, unter anderem nach einem Brand. Mit der Eröffnung des Neubaus an der Reitbahn wurden erstmals auch Pflanzen ins Sortiment aufgenommen.