Kreis und Gemeinden stellen zusammen 600.000 Euro bereit. Wirtschaftsförderung wird ausgebaut

Ramelsloh/Winsen. Der Landkreis will die Förderung von kleinen und mittleren Firmen auch in Zukunft aufrecht erhalten. Künftig soll dies gemeinsam mit den Gemeinden geschehen. Der Wirtschaftsausschuss hat sich jetzt einstimmig dafür ausgesprochen, Richtlinien für die Vergabe von Geldern zu entwickeln. Diese sollen bis zum zweiten Quartal 2015 vorliegen, so dass dann Geld fließen kann. Als Fördermittel sollen jährlich 600.000 Euro, jeweils zur Hälfte von Kreis und Gemeinden, bereitstehen. Die Hilfen sollen dabei zunächst bis zum Jahr 2020 fortgeführt werden.

Hintergrund für die Entscheidung ist der Wegfall von EU-Mitteln, die für den Kreis noch bis Ende 2013 geflossen waren. Er gilt jetzt im Gegensatz zu anderen Regionen nicht mehr als strukturschwach. Die neue Hilfe soll nun Förderlücken gegenüber Nachbarkreisen verhindern und damit das Interesse an Standorten im Kreis Harburg aufrecht erhalten. „Wir rechnen bei Förderbeträgen von 35.000 bis 40.000 Euro mit zehn bis zwölf Zuschlägen pro Jahr“, sagte Alexander Stark, der Leiter der Stabsstelle Kreisentwicklung/Wirtschaftsförderung im Ausschuss.

Kriterien für die Förderung soll der nachhaltige Aufbau von Arbeitsplätzen sowie die Höhe von Investitionen sein. Auch die Einrichtung von Arbeitsplätzen zu Hause soll berücksichtigt werden. „Das vermindert den Verkehr“, sagte Ruth Alpers (Grüne). Allerdings soll die Vergabe auch auf den bisherigen Regeln aufbauen. „Es soll nicht zu kompliziert werden“, versicherte der Erste Kreisrat Rainer Rempe. Klar ist: Die Bürgermeister der Gemeinden sind bereits informiert und bereit, ebenfalls Gelder bereit zu stellen.

Ausgebaut werden soll das Arbeitsfeld der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (WLH). Sie soll künftig nicht mehr nur im Landkreis, sondern auch im Interesse des Landkreises tätig werden können.

Diese Bedingung können auch Arbeitsplätze außerhalb der Grenzen des Kreises erfüllen, weil sie natürlich auch von im Kreis Ansässigen besetzt werden können. „Ohnehin können sich Unternehmen, die große Flächen benötigen, kaum mehr in unserem Bereich ansiedeln“, sagte Wilfried Seyer, der Geschäftsführer der WLH. Für Arbeitnehmer sind zudem Standorte im Süden deutlich leichter und schneller zu erreichen, als wenn sie in umgekehrter Richtung die Elbe nach Hamburg queren müssen. Jeder einzelnen Aktion außerhalb der Kreisgrenzen soll der Aufsichtsrat der Gesellschaft künftig aber noch zustimmen.

Gesellschaften von Nachbarkreisen entsteht durch die Ausweitung des Geschäfts keine Konkurrenz. Der Grund dafür ist einfach. „Es gibt sie in den südlichen Nachbarkreisen nicht, nur nördlich der Elbe“, sagte Seyer. Damit war dieses Thema abgehakt. Der Beschluss der Politiker fiel einstimmig.