Das „Klingende Mobil“ mit 40 Orchesterinstrumenten an Bord hat die Mühlenschule Holm-Seppensen besucht. Die Kinder dürfen sie alle ausprobieren

Holm-Seppensen. Musikinstrumente sind wertvoll und erfordern einen sorgsamen Umgang. Gehört so etwas in Kinderhände? Aber sicher! Mit der Zielsetzung, Kinder (und auch Erwachsene) für das Musizieren zu begeistern, erlaubt das „Klingende Museum Hamburg“ ausdrücklich: anfassen, zupfen, streichen, blasen. Sämtliche Instrumente eines Sinfonieorchesters stehen zum Ausprobieren zur Verfügung – entweder im Museum, das sich im Haus der Hamburger Laeiszhalle befindet, oder beim Besuch des „Klingenden Mobils“.

Auch die Mühlenschule Holm-Seppensen hat in ihrer Projektwoche zum Thema Musik Besuch vom „Klingenden Mobil“ bekommen. Jonas Danielowski und Chantal Hartkopf stellen den Kindern der 2b die Instrumente kurz vor. Regel Nummer eins: „Vorsichtig umgehen mit den Instrumenten.“ Chantal Hartkopf demonstriert, wo man eine Trompete anfasst, denn einige Teile sind lose und könnten sonst herunterfallen.

Und wie bekommt man überhaupt einen Ton heraus? „Einfach pusten genügt nicht“, führt Jonas Danielowski mit der Posaune vor. Es nützt auch nichts, die Backen aufzublasen. Vielmehr kommt es auf die Lippenspannung an. Dann sollen es die Kinder selbst versuchen. Aus den Geigen kommen erstaunlich reine Töne. Am einfachsten zu „bedienen“ ist die Harfe, und mit der Blockflöte sind ohnehin schon viele Kinder vertraut. Yannik greift sich das Es-Alt-Saxophon. Es hat ganz schön Gewicht, deswegen hängt man es sich mit einem Gurt um den Hals. Seine Augen leuchten, als er dem Instrument einen lauten, klaren Ton entlockt.

Wenn das „Klingende Mobil“, ein Kleintransporter mit 40 bis 50 Instrumenten an Bord, zu den kleineren Schulkindern fährt, hat es von vielen Instrumenten Kinder-Varianten dabei. Ein Fagott in Originalgröße würde einen Zweitklässler deutlich überragen. Deswegen gibt es das Fagottino, das etwa so groß ist wie eine B-Klarinette. Auch anderen Instrumente gibt es en miniature: das „Tübchen“, die Querflöte mit dem gebogenen Kopf oder die kleinen Streichinstrumente, die dann Bezeichnungen wie Achtelgeige oder Viertelcello tragen. Weil es in erster Linie um die Klangerzeugung und noch nicht um Grifftechniken geht, gibt es von den Holzblasinstrumenten auch „Instrumentenkreuzungen“: Das Mundstück ist das Gleiche wie bei Klarinette, Oboe oder Querflöte, der Korpus hat nur eine ähnliche Form, wird aber gegriffen wie eine Blockflöte.

Es gibt zwar keine offiziellen Zahlen, wie viele Kinder nach dieser Einführung tatsächlich ein Instrument erlernen. „Wir erhalten aber viele Rückmeldungen von den Lehrern. Wir weisen auch immer darauf hin, dass man bei Instrumentenbauern Instrumente zunächst ausleihen kann. Das wird dankend angenommen“, sagt Bettina Fellinger, Pressesprecherin des Klingenden Museums. „Wenn wir damit etwas erreichen, haben wir viel gewonnen.“

An der Holm-Seppenser Mühlenschule jedenfalls ist Musik fester Bestandteil. Während der Projektwoche haben die Kinder Instrumenten- und Werkkunde betrieben, eigene Instrumente gebastelt und zum Abschluss eigens einstudierte Stücke aufgeführt. „Auch außerhalb der Projektwoche machen wir viel Musik: Wir haben Chöre, Orchester- und Theater-AG“, sagt Fachbereichsleiterin Katharina Schmich. Zudem arbeitet die Mühlenschule mit den Buchholzer weiterführenden Schulen zusammen, die einen musikalischen Schwerpunkt haben: dem Gymnasium am Kattenberge und der IGS.

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