Polizei setzt 14 Streifenwagen, zwei Hunde, Hubschrauber und Schusswaffe ein

Buchholz/Nenndorf. Dies war kein Film, sondern Realität: Polizeibeamte kontrollieren ein Fahrzeug, der Fahrer flüchtet, die Polizei gebraucht die Schusswaffe, um ihn aufzuhalten. Erst Stunden später werden der Flüchtige und seine Begleiterin festgenommen, nach dem sie von einem Aufgebot mit 14 Streifenwagen, einem Hubschrauber und zwei Polizeihunden verfolgt wurden.

So hat es sich in der Nacht zu Freitag in der Gemeinde Rosengarten zugetragen. Wie die Polizei mitteilt, wollten Beamte gegen 1.50 Uhr ein BMW X5 an der B75 im Bereich Buchholz routinemäßig überprüfen. Doch der Fahrer gab Gas und fuhr in Richtung Dierstorf. Eine Fahndung wurde ausgelöst. Gegen 2.30 Uhr wurde der Wagen an der Emsener Straße in Nenndorf erneut von der Polizei angehalten. Ein Beamter öffnete die Fahrertür, um mit dem Mann am Steuer zu reden. Doch der setzte das Fahrzeug zurück, so dass der Polizist von der offenen Tür umgerissen wurde. Der 33-Jährige erlitt Prellungen und Schürfwunden und musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden.

Bei seiner Flucht hielt der Fahrer auf einen zweiten Beamten zu, der von seiner Schusswaffe Gebrauch machte, um den Flüchtigen aufzuhalten. Vergeblich: Der 35-Jährige Beamte konnte gerade noch zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden.

Weitere Einsatzkräfte fanden den Geländewagen etwas später verlassen auf einem Feldweg an der A261 im Bereich der Anschlussstelle Tötensen vor und beschlagnahmten ihn. Die Beifahrerin des Mannes griff die Polizei um 3.10 Uhr auf: Sie war zu Fuß auf dem Standstreifen der A261 unterwegs, die für die Fahndung in Richtung Hamburg gesperrt worden war.

Gegen 8 Uhr morgens nahm die Polizei auch den Fahrer fest, er war Anwohnern in Leversen aufgefallen. „Der Mann ließ sich an einer Bushaltestelle ohne Gegenwehr festnehmen“, so die Polizei. Die Identität des Pärchens konnte erst gestern Mittag geklärt werden: Laut Polizei stammen der 38-jährige Mann und die 35-jährige Frau aus Norwegen, der Wagen ist auf den Mann zugelassen. In welchem Verhältnis sie zueinander stehen, war zunächst unklar. Am späten Nachmittag sollte ein Dolmetscher hinzugezogen werden, um die Hintergründe aufzuklären.

Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen versuchten Totschlags und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet.