Eine Glosse von Rolf Zamponi

Es war einmal eine gute Idee. Verabredet über das Internet treffen sich weltgewandte Menschen spontan, bringen Gartenstühle und einen Tisch mit, decken ihn Weiß, tragen dieselbe Farbe und sorgen für das Catering. So ward das Weiße Dinner geboren. Nach den ersten Versuchen breitete es sich aus, nicht mehr nur Hollywood und Paris sondern auch Harburg, Winsen, Buchholz oder als Abwandlung in Rot-Weiß auch Fleestedt/Sinstorf sind heute bevorzugte Austragungsorte.

Nun könnte man argumentieren, dass sich gute Ideen durchsetzen. Doch durch den allgemeinen Gebrauch werden Ideen nicht besser. Vielmehr ist das Dinner auf der nach unten offenen Aufmerksamkeitsskala inzwischen von „Boah Ey“ auf „Die haben es jetzt auch gemerkt“ abgerutscht. Es droht das „Gähn“.

Deshalb folgender Vorschlag: Wie wäre es mit einem anständigen Picknick. Das hat etliche Vorteile. Zum einen braucht niemand Tische und Stühle mitzuschleppen. Ein Baumstumpf genügt. Auch die Kleidungsfrage braucht man nicht so eng zu sehen. Ein Freizeitlook ohne weiße Tennisstrümpfe, weißes Feinripp-Unterhemd und Bermuda-Shorts tut es auch. Ohnehin schmutzt weiße Kleidung im Wald und auf der Heide schnell. Das ließe sich so umgehen. Und übers Internet verabreden kann man sich zum Picknick auch.