Landunter nach Gewitter: HTB-Vereinshaus überflutet, in Jesteburg brannte sprichwörtlich der Baum

Harburg/Winsen. Gewitter mit Sturmböen und Starkregen hat den Feuerwehren am Mittwochabend viel Arbeit bereitet. Im Landkreis Harburg waren vielerorts Straßen überflutet und Keller vollgelaufen. Durch Blitzschlag gerieten in Moisburg und Jesteburg Bäume in Brand. Eine brennende Tanne stürzte auf die Oberleitung der Bahnstrecke Buchholz–Maschen, die Strecke musste gesperrt werden. In Neu Wulmstorf liefen Keller von Wohnhäusern voll, aber auch Lagerhallen der örtlichen Betriebe. An der Bahnhofstraße stürzten mehrere Bäume auf geparkte Fahrzeuge. Auch auf der alten B75 zwischen Nenndorf und Tötensen blockierten umgestürzte Bäume die Fahrbahn. In Ehestorf wurde die Straße Emmetal teilweise unterspült und musste gesperrt werden. Insgesamt rückten die Landkreis-Feuerwehren rund 100-mal aus, wie Pressesprecher Matthias Köhlbrandt mitteilte.

Am Mittwochabend rückte die Hamburger Feuerwehr insgesamt 124 Mal wegen des Gewitters mit Starkregen aus. Am schlimmsten traf das Unwetter den Bezirk Harburg, hier gab es die meisten Einsätze. Allein vier Stunden waren die Feuerwehrleute damit beschäftigt, eine Tiefgarage im Hans-Dewitz-Ring, die voll Wasser gelaufen war, leer zu pumpen. Das Regenwasser überflutete viele Keller in Harburg, Straßen wurden überspült. Der Starkregen hatte die Bremer Straße kurzzeitig in einen Wasserfall verwandelt.

„Ich habe gerade die E-Mail an unsere Versicherung abgeschickt“, sagte Torsten Schlage, Geschäftsführer des Harburger Turnerbunds (HTB) gestern. Am Mittwochabend gegen 17.45 Uhr sollte eigentlich Fußball-Training sein. Das wurde kurzerhand abgesagt. Die Fußballer haben versucht, das Erdgeschoss des Vereinshauses mit Sandsäcken zu schützen. Trotzdem überflutete das Regenwasser das gesamte Erdgeschoss. Hier sind die Kabinen der Sportler, der Heizungsraum und ein Materialraum. „Das Wasser stand etwa 15 Zentimeter hoch“, sagt Schlage. Der Geschäftsführer schätzt den Schaden auf 3000 bis 4000 Euro.