Das scheint eine kluge Entscheidung der SPD zu sein, lieber mit den Schwarzen, als mit den Grünen koalieren zu wollen.

Nur sollte ausgerechnet nicht die SPD zu laut die Verlässlichkeit eines Koalitionspartners fordern. Oder sie muss sich die Frage gefallen lassen, von welcher Kanzel sie predigt. Immerhin war es die SPD in Harburg, die seit vielen Monaten durch ihre tiefe Zerstrittenheit im Bezirk glänzte und für ihre Wähler, für die Menschen, für die sie hätte Politik machen sollen, alles andere als eine verlässliche Größe war. Man darf, nein, muss hoffen, dass sich das jetzt ändert.

Für die Große Koalition spricht die Tatsache, dass mit Ralf-Dieter Fischer auf Seiten der CDU und Jürgen Heimath auf Seiten der SPD zwei gestandene und gute Bezirkspolitiker die Koalition anführen werden. Beide sind dafür bekannt, dass sie sich zum einen an Abmachungen halten, zum anderen auch ihre Fraktionen auf Linie bringen können. Und vielleicht hilft die Koalition der SPD, sich ein klein wenig von ihrem Senat zu emanzipieren, damit der Bezirk gestärkt wird. Wenn eine große Koalition mit komfortabler Mehrheit im Bezirk Harburg aber dazu führt, dass jetzt Anträge der Opposition wegen ihrer Parteifarbe abgelehnt werden, auch wenn sie gut sind, dann wäre für Harburg nichts gewonnen.

Dass die kleinen Parteien und Fraktionen lieber mit wechselnden Mehrheiten in der Bezirksversammlung gearbeitet hätten, liegt in der Natur der Dinge und hätte in der Tat Charme gehabt.