Wirt der „Insel-Klause“ darf wahrscheinlich bald wieder die Vordeich-Fläche als Parkplatz nutzen

Neuland. Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass Andreas Könecke, den Wirt der „Insel-Klause“ der Schlag aus heiterem Himmel traf: Vor seinen Parkplätzen am Deichfuß war eine Schranke errichtet worden – und die war abgeschlossen.

Köneckes Problem: Die Insel-Klause, auf der Pionierinsel am Schweensand-Hauptdeich gelegen, ist ein Ausflugslokal, und da kaum noch jemand Ausflüge zu Fuß erledigt, musste der Wirt befürchten, dass ihm nun die Gäste ausblieben. Ein guter Sommer im letzten Jahr, sein umfangreiches Live-Musikprogramm und die Toleranz der Neuländer Deichanwohner, vor deren Türen Köneckes Gäste jetzt parkten, bewahrten ihn davor. Weil es in diesem Jahr allerdings eher wenig Wetter gab, bei dem man längere Wege vom Auto zum Ausflugsziel laufen mag, merkte er den Mangel nun aber umso deutlicher.

Sein weiteres Problem: Die Parkplätze sind gar nicht seine, sondern eine Arbeitsfläche des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) für den Deich- und Naturschutz. Der Landesbetrieb befürchtete, parkende Autos könnten im Ernstfall dem Flutschutz im Wege stehen. Außerdem waren von der Arbeitsfläche aus auch Liebespärchen mit geländegängigen Autos ins Naturschutzgebiet eingedrungen, um sich ungestörter lieben und paaren zu können.

Könecke hat diese Argumente nie nachvollziehen können. „Mit einem SUV kann man die Schranke immer noch umgehen", sagt er. „Und in der Sturmflutsaison ist die Inselklause geschlossen. Meine Gäste sind sowieso nur da, wenn ich auch da bin. Wird die Fläche also benötigt, kann ich innerhalb von Minuten dafür sorgen, dass die Autos weg sind.“

Diesen Argumenten folgte auch die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung und bewirkte einen Ortstermin mit dem LSBG. Fazit: Die Schranke wird geöffnet, aber Andreas Könecke übernimmt die Verantwortung für die Fläche. Er verfüllt die Schlaglöcher, sorgt dafür, dass Deichverteidigungsstraße und Naturschutzgebiet für Arbeitsfahrzeuge zugänglich bleiben und dass die Fläche nicht vermüllt wird.

„Das klingt wie einvernünftiger Kompromiss“, sagt er. „Jetzt müssen noch Details verhandelt werden, dann kann die Schranke aufgehen.“