Statt bis Mitternacht zu tafeln und zu feiern, mussten die Teilnehmer des DRK-Festes vorzeitig ihre Picknickkörbe wieder einpacken

Harburg . Es hätte so schön werden können: das rot-weiße „Dinner mit Freunden“, das der Kreisverband Hamburg-Harburg-Land des Deutsche Roten Kreuzes (DRK) veranstaltet hatte, ist zum Teil im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen.

Anlässlich des 125. Jubiläums des DRK sollte sich am Samstag von Sinstorf in Richtung Fleestedt auf der Fleestedter Straße und Winsener Landstraße ein weiß-rotes Band mit festlich gedeckten Tischen entlangziehen, an denen Menschen, gekleidet ganz in Weiß und Rot picknicken und einen schönen Sommerabend genießen sollten.

Zu einem „Dinner in Weiß“ gehört es, dass die Gäste vom Stuhl bis zur Tischdecke, von Kerzenleuchter bis zu Wein und kaltem Braten alles mitbringen. Unter freiem Himmel sitzt man dann mit Freunden aber auch mit Fremden Seite an Seite, knabbert und nascht, plaudert und lacht. So hätte es auch am Sonnabend sein sollen – wenn, ja wenn der Wettergott nicht so schlechte Laune gehabt hätte. Trotz drückend schwüler Temperaturen bereiteten die Mitarbeiter des DRK alles für das weiß-rote Dinner vor, organisierten Parkplätze und Toiletten, ließen die Straßen sperren und den Busverkehr umleiten.

Teilnehmer hatten ihren Spaß – bis zum nächsten Regenguss

Doch schon am Nachmittag kündigte sich ein Gewitter mit schwarzen Wolken an. Kurz vor Beginn der Veranstaltung gegen 17 Uhr verwandelte sich dann der Ort des Geschehens in ein Inferno. „Wir hatten gerade alles mit Planen abgedeckt, da brach der Regen los“, berichtete DRK-Sprecherin Stephanie Zwilling. Die Anwohner, die mitmachen wollten, trugen ihre Schüsseln und Teller wieder in ihre Häuser und warteten im Trockenen auf des Ende des Gewitters. Heinrich Ketels und die DRKler vom Ortsverein Fleestedt zogen mit Ortsbürgermeister Adolf Wendt mit Tischen, Stühlen, Deko und Frikadellen in dessen Scheune. Die Übrigen warfen Planen über Teller, Tassen, Gläser und Vasen und flüchteten unter Schirme, in Autos und unter die Plastikhaut.

„Als die Sonne wieder rauskam, waren dann alle wieder da“, berichtet Stephanie Zwilling. „Das ist doch eine prima Idee, wir hatten alles vorbereitet, dann kommen wir auch“, lachten Dinnerfreunde, die extra aus Gödenstorf gekommen waren. Und einer der Anwohner zapfte Bier für die Freunde, die er am Samstag eingeladen hatte, statt auf der eigenen Terrasse mitten auf der Straße. „Wir hatten viel Spaß – bis zum nächsten Regenguss“, berichtet Stephanie Zwilling weiter. Der bereitete dann dem Tafeln unter freiem Himmel ein vorgezogenes Ende, selbst die hartgesottensten Dinnerfreunde kapitulierten schließlich vor dem Wetter.

Trotz der kurzen Freude, nur eineinhalb Stunden konnten die Teilnehmer das rot-weiße Dinner genießen, gefiel es den knapp 80 Teilnehmern am Ende so gut, dass viele nach einer Fortsetzung fragten, „wir überlegen uns das mal“ versprach denn auch Stephanie Zwilling.