Traditionsschiff Landrath Küster feiert mit Matjes und Musik

Finkenwerder. „Landrath Küster“ ist nicht nur seit 17 Jahren Finkenwerders Botschafter auf Elbe, Nord- und Ostsee, sondern auch Deutschlands ältester noch seetüchtiger Fischkutter: 1889 lief der Anderthalbmaster bei Sietas in Cranz vom Stapel. Das ist nun 125 Jahre her und das Jubiläum wird entsprechend gefeiert.

Dass dieses Jubiläum überhaupt stattfinden kann, ist glücklichen Umständen zu verdanken. Schon 1970 war der Kutter außer Dienst gegangen und verkam unter unkundigen Händen. 1991 erwarb ein Jugendbeschäftigungsträger das Schiff und restaurierte es von Grund auf. Erfahrene Finkenwerder Fischer und Bootsbauer standen schon damals den Restauratoren mit Rat und Tat zur Seite. Heute bilden sie den Kern der Besatzung der „Landrath Küster“. Unter ihnen sind sogar einige, die in jungen Jahren ihre Ausbildung an Bord dieses Schiffes genossen haben.

Ursprünglich war „Landrath Küster“ kein Finkenwerder Kutter. Es waren die Cranzer Fischer Heinrich und Hinrich Wulf, die das Schiff hatten bauen lassen. Erst 1901 wurde der Kutter nach Finkenwerder verkauft und erhieltdas Fischereikennzeichen, das er auch heute wieder trägt: HF 231. Georg Dreyer und Jacob Rudolph Friedrichs „mackerten“ das Schiff – das heißt, sie betrieben es als gleichberechtigte Partner. Zahlreiche Besitzerwechsel und Umbauten folgten, bis zur Außerdienststellung 1970.

Zur Feier des Jubiläums im Finkenwerder Kutterhafen lädt der Verein „Freunde des Hochseekutters Landrath Küster“ für Sonnabend und Sonntag, 5. und 6. Juli, jeweils ab 13 Uhr zu Matjes, Schollen und Kulturprogramm ein. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr findet ein Törn zum Hamburger Fischmarkt statt. Anmeldungen sind unter 04165/6293 möglich.