Mit großer Beteiligung an der Absolventenverabschiedung und dem Sommer-Sechskampf ist die Uni Spitzenreiter

Was für ein Wochenende. Die Technische Universität Hamburg Harburg (TUHH) hat in puncto Feste feiern gewissermaßen den Vogel abgeschossen, zunächst mit mehr als 1100 Teilnehmern bei der TUHH-Absolventen-Abschiedsfeier in der Friedrich-Ebert-Halle und anschließend mit mehr als 450 aktiven Teilnehmern beim Sommer-Sechskampf von Hamburger Hochschulsport und TUHH auf dem Schwarzenberg. Das parallel laufende eigentliche Vogelschießen der Harburger Schützengilde trat bei der jugendlichen Dynamik der Studenten schon fast in den Hintergrund. Dem Festplatz der Schützen mit drei Karussells und fünf Imbissbuden fehlte es im Vergleich zu früheren Jahren, als noch Tausende Menschen zum Vogelschießen auf den Schwarzenberg kamen, auch diesmal wieder deutlich an Anziehungskraft.

Aber die Weichen sind gestellt. Die Gilde selbst hat die Partnerschaft mit der TUHH vergangenes Jahr unter dem Motto „TUHH meets Gilde“ zum Laufen gebracht und erhofft sich durch die Zusammenarbeit auch eine Verjüngung in den eigenen Reihen. Der neue, erst 33 Jahre alte Schützenkönig – siehe Seite 1 – setzt beim Wandel möglicherweise auch Zeichen. Und nach der Königsproklamation durch Bezirksamtsleiter Thomas Völsch und der Siegerehrung der TUHH Sportler des Sommer-Sechskampfs waren Schützen und Studenten dann auch gemeinsam im Festzelt versammelt, um zunächst das WM-Fußballspiel Deutschland-Ghana auf Großbildwand anzusehen und anschließend die lange Partynacht mit DJ Marky bis in den frühen Sonntagmorgen zu feiern.

Fußball war in zwei Varianten auch Teil des vergnüglichen Sommer-Sechskampfs, einerseits in der klassischen Form und andererseits in Form von Bumperball. Dabei stecken die Spieler in einer aufgeblasenen Ball-Hülle und purzeln bei jedem gewollten oder ungewollten Rempler durch die Gegend. Logisch, dass dabei die Akteure und Zuschauer ordentlich was zu Lachen hatten. Die weiteren Sportarten waren Beachvolleyball, Ultimate Frisbee, Tauziehen sowie Sommerbiathlon, bei dem mit dem Lasergewehr geschossen wird. Projektmanagerin Anette Eberhardt, die sich bei der TUHH wie auch beim Startup-Dock engagiert, zeigte sich begeistert von der Dynamik, die der Sommer-Sechskampf entwickelt. „Da steckt Leben drin“, sagt sie. Und trotz lauter Böllerschüsse bei der Königsproklamation war bei der anschließenden Siegerehrung der Sportler der Jubel deutlich größer und fröhlicher. 34 Teams mit mehr als 450 Teilnehmern hatten den Tag mit viel Spaß und Sport miteinander verbracht.

Mit Gerüsten und allerhand Baugeräten umgeben, wirkt die Harburger Friedrich-Ebert-Halle wegen Sanierung zur Zeit äußerlich nicht gerade wie ein Ort, an dem sich gut feiern lässt. Doch der ungute Schein trügt. In ihrem Innern war zur 18. Absolventenfeier der Technischen Universität Hamburg Harburg alles piekfein und die mehr als 1100 Menschen im Haus hatten am Wochenende allen Anlass, fröhlich zu sein. Insgesamt 329 der insgesamt 600 Absolventen der TUHH, die zwischen September 2013 und Februar 2014 ihren Abschluss erworben haben, feierten zusammen mit Familienangehörigen, den Dekanen und Vertretern des Prüfungsausschusses ihren Abschied von der Uni und den Einstieg ins Berufsleben. Zum Einzug der 167 Bachelor- sowie 132 Masterabsolventen sowie 27 Diplomanden und 13 Doktoranden im Festsaal spendeten Familienangehörige und Freunde lang anhaltenden Applaus.

Und wie es sich gehört, bildeten Reden sowie musikalische Beiträge der SingING AG und der Pop-Rock-Gruppe MultiGroove den festlichen Rahmen. TUHH-Präsident Garabed Antranikian sprach zur Begrüßung, der geschäftsführende Vorstand der Siemens AG, Region Nord, und Vorstandsvorsitzende des Industrieverbandes Hamburg, Michael Westhagemann, hielt die Festrede zum Thema „Zukunft aktiv gestalten – Abenteuer Karriere“. Stellvertretend für die Absolventen kam auch noch Torben Egger aus dem Studiengang Verfahrenstechnik zu Grußworten und einer kurzen Ansprache auf die Bühne.

Dann kam der für alle besonders spannende und letztlich auch aufregende Teil, der trotz bestandener Prüfungen den Puls noch einmal in die Höhe schnellen ließ: Die Überreichung der Urkunden an die 329 Protagonisten des Abends. Jede Absolventin und jeder Absolvent wurde namentlich auf die Bühne gebeten und von den jeweiligen Dekanen und Prüfungsausschussvorsitzenden sowie dem Vorsitzenden des Vereins „Alumni und Förderer der TUHH“, Professor Andreas Liese und der Alumni-Koordinatorin Vera Lindenlaub und der Veranstaltungskoordinatorin Bärbel Müller mit der Schmuckurkunde und einem Geschenk des Vereins geehrt. Die Absolventen kommen aus 22 Ländern der Welt.

TUHH-Sprecherin Jasmine Ait-Djoudi sieht die Technische Universität in ihrer Entwicklung weiter auf einem guten Weg. Sie sagt: „Blicken wir 35 Jahre zurück in die Zeit der Gründung der TUHH, da zählten wir noch etwa 2000 Studierende. Inzwischen ist auch die bislang genannte Größe von 6000 deutlich überschritten. Wir zählen jetzt gut 6700 Studierende. Das Wachstum hält an. Der Bedarf an gut ausgebildeten Ingenieuren nimmt weltweit zu.“

Zum Ende der Abschluss- oder auch Exmatrikulationsfeier versammelten sich die Absolventen zum klassischen Hutwurf vor der Friedrich-Ebert-Halle. Dahinter steckt ein Brauch aus der Zeit des europäischen Mittelalters. Professoren trugen früher als Zeichen ihres Amts ihre traditionelle Tracht Talar und Doktorhut. Der Doktorhut etablierte sich als typische akademische Kopfbedeckung. Beim Wechsel von der Universität ins Berufsleben wird der Hut gen Himmel geschleudert.