Objekte von Axel Loytved: Erste Co-Ausstellung von Kunstverein und Bossard

Buchholz/Jesteburg. Das Gehirn ist bestrebt, Zerrissenes im Geiste wieder zusammenzusetzen und am besten auch noch in den bereit liegenden Karton zu packen. Doch so sehr es sich anstrengt, es wird ihm nicht gelingen. Die zwei gelben Säulen aus Pressspan passen einfach nicht zusammen. Und der Karton ist zu klein für beide Teile. Aber alles zusammen erfüllt den Raum. „I’m so site-specific“ (ich bin so ortsspezifisch) heißt die neue Ausstellung im Kunstverein Buchholz, die morgen eröffnet wird. „Es ist nicht so, dass etwas nur an einem bestimmten Ort funktioniert. Trotzdem ist es auf den Raum abgestimmt“, erklärt der Künstler Axel Loytved. Seine Objekte entstehen im Kopf, ausgehend von Fundstücken. Er bedient sich – wie im Fall der Spanplatten – oft auf dem Sperrmüll. Experimentiert mit Zellstoff (Servietten, Taschentücher, Zeitungen) in der Waschmaschine. Gipst, kleistert. Am Ende fügt sich alles nicht zusammen. „Die Dinge sollen keine Funktion erfüllen sondern zu der Frage anregen: Was könnte vorher zusammengepasst haben?“ Der Fehler wird zum Inhalt, selbst wenn der Fehler in der Beleuchtung des Ausstellungsraums liegt.

Neu bei dieser Kunstvereinsausstellung ist die Kooperation mit der Kunststätte Bossard. Für Axel Loytved ein besonderer Ort. „Ich finde mich in so einem Gesamtkunstwerk eher nicht wieder.“ Trotzdem gebe es Gemeinsamkeiten, etwa die Einbindung von Alltagsgegenständen und Fehler, die gewollt sind, aber zufällig wirken. „Meine Objekte setzen den festen Mauern etwas Leichtes, Beiläufiges entgegen.“

Vernissage: Sonntag, 22. Juni, ab 10.30 Uhr im Kunstverein, Fortsetzung um 12 Uhr an der Bossard-Kunststätte. Ausstellung: bis Sonntag, 3. August