74 Prozent finden das Veranstaltungszentrum Empore gut – das hat die jüngste Besucherumfrage ergeben

Buchholz. „Empore? Finden wir gut!“ Das sagen drei Viertel der Teilnehmer der Besucherbefragung, die das Buchholzer Veranstaltung im Frühjahr durchgeführt hatte. An der nicht-repräsentativen Umfrage in Zusammenarbeit mit der Lüneburger Leuphana-Universität beteiligten sich 1039 Personen. Anders als bei der vorherigen Erhebung konnten die Besucher diesmal nicht nur den Fragebogen in der Empore ausfüllen, sondern auch online.

Zuletzt waren 2009 die Gäste der Empore befragt worden. Als bemerkenswert erachtet es Empore-Geschäftsführer Onne Hennecke, dass das Durchschnittsalter der Besucher deutlich gesunken ist: von 56,6 auf 54,2 Jahre. Die 40- bis 70-Jährigen machen mit zusammen 71,2 Prozent den Großteil der Besucher aus. Feststellen lässt sich auch, dass mehr als jeder Zweite (51 Prozent) direkt aus Buchholz kommt (plus 15 Prozent gegenüber 2009), unverändert jeder Fünfte (19 Prozent) aus der näheren Umgebung bis 15 Kilometer und jeder Achte (12 Prozent) aus einer Entfernung bis 25 Kilometer (2009: 17 Prozent). Der Anteil der Zuschauer, die noch weitere Wege auf sich genommen haben, stieg sogar von neun auf 16 Prozent. „Das ist insofern beachtlich, als es in diesem Radius schon die nächsten vergleichbaren Häuser, wie etwa das Stadeum oder das Harburger Theater gibt“, so Hennecke.

In dem Teil der Befragung, in dem die Teilnehmer Lob und Kritik frei formulieren konnten, wurde ein Thema immer wieder genannt: Parkplätze. Da die Empore keine eigenen Stellplätze anbietet, müssen die Gäste auch mal weitere Wege in Kauf nehmen. „Das ist besonders im Winter unangenehm“, sagt Hennecke. Er sei daher in Gesprächen mit dem Betreiber des nahegelegenen Parkhauses „Kabenhof“, um das Parken für Empore-Gäste dort attraktiver zu machen. Von den Besuchern wurde angeregt, den Empore-Gästen günstigere Parkgebühren einzuräumen. Ansonsten nannten die Besucher die Parksituation besonders zu Veranstaltungen während der Geschäftsöffnungszeiten problematisch.

Auch bei der Gastronomie lief nicht alles rund, manchmal dauerte es den Gästen einfach zu lange, bis sie ein Getränk bestellen konnten. Andere bemängelten die Qualität des Weißweins. „Das ist etwas, was wir schon während der Sichtung der ersten Fragebögen abgestellt haben“, sagt Onne Hennecke. Nicht alle Wünsche könnten erfüllt werden – etwa mehr Speisenauswahl. Das sei für das Gastro-Team schwer vorauszuplanen. Schwierigkeiten bereitet die Lüftung: Der Saal hat keine Klimaanlage, nur Umluft. Die Lüftung einfach stärker aufzudrehen, wenn es zu warm ist, geht nur bedingt. Denn dann steigt auch der Geräuschpegel. „Bei Rockkonzerten ist das kein Problem, beim Sprechtheater geht das nicht“, sagt der Empore-Chef. Daher soll auch das Lüftungssystem soweit wie möglich verbessert werden.

Ansonsten sind die Besucher voll des Lobes und meinen, dass das Veranstaltungshaus wichtig für Buchholz ist. „Überdurchschnittlich gut für eine Kleinstadt“, „Wir freuen uns, dass wir in Buchholz dieses Theater haben“ oder „Das Highlight von Buchholz ist 100-prozentig die Empore“ sind nur einige von zahlreichen ähnlichen Äußerungen. Anhand der Fragebögen wird die Empore charakterisiert als „lebendig, unterhaltsam, modern, publikumsnah, anspruchsvoll“. Die Atmosphäre wird als angenehm empfunden. Als ausgewogen sehen die Zuschauer die Eintrittspreise an. Auch für Angebot und Service haben die meisten Befragten Lob übrig – sei es die Vielfalt, die Informationen und Kartenverkauf über das Internet, die Öffnungszeiten der Kasse oder das Gastro-Angebot. Fast nur Zustimmung erhält auch die Aussage „Das Abendpersonal der Empore ist freundlich und hilfsbereit“.

Und auch das offenbarte die Befragung: Die meisten Zuschauer kaufen ihre Eintrittskarten weit im Voraus – mehr als drei Viertel bereits ein bis zwei Monate vor dem Termin. Spontankäufe am Tag der Veranstaltung machen nur 4,2 Prozent aus. Die Empore genießt keine Exklusivität: 58 Prozent der Gäste besuchen auch andere Theater in Hamburg – mit 45 Prozent wird hier das Schmidts Theater besonders häufig genannt – und 35 Prozent hören sich auch gern Konzerte in der Laeiszhalle an. Benachbarte Spielstätten ähnlicher Größenordnung wie das Stadeum, die Halepaghen-Bühne Buxtehude oder das Lüneburger Theater spielen dagegen fast keine Rolle.

Fazit daher: 73,9 Prozent der Umfrageteilnehmer finden, die Empore hat sich in Angebot und Service gegenüber dem Vorjahr gesteigert, 26 Prozent finden, das Niveau sei gleich geblieben. Nur 0,1 Prozent fanden, das Angebot habe sich verschlechtert. Das dürfte genau einer Person entsprechen...