Am Sonntag wird Birgit Averbeck von Superintendent Dirk Jäger in ihre Tostedter Pfarrstelle eingeführt

Tostedt. Die Johanneskirchengemeinde hat eine neue Pastorin. Am Sonntag, 22. Juni, 10 Uhr, wird Birgit Averbeck von Superintendent Dirk Jäger in ihre Tostedter Pfarrstelle eingeführt. Ihr Theologiestudium führte die gebürtige Bad Nenndorferin an verschiedene Orte Deutschlands. Eine prägende Zeit verbrachte sie indes am anderen Ende der Welt: in Papua-Neuguinea.

Ihr Elternhaus, die tiefe Religiosität ihrer Familie, haben Birgit Averbeck früh geprägt. Sie wuchs mit biblischen Geschichten und evangelischen Traditionen auf. Vier volle Jahre ihrer Kindheit verbrachte sie in Papua-Neuguinea. Ihr Vater, Landwirt und Lehrer, hatte beim Missionswerk Neuendettelsau angeheuert, um als Entwicklungshelfer auf der Insel im Pazifischen Ozean zu arbeiten. „Für mich war das Land ein Paradies, die absolute Freiheit in der Natur und mit den Menschen. Meine Schwester und ich spielten mit Kindern des Dorfes mit den Dingen, die wir in der Natur fanden. Ich erinnere mich an viele Feste und Rituale der Menschen dort und die Leichtigkeit, mit der wir Kinder jeden Tag erlebten. Im Nachhinein denke ich, dass die Menschen es gut geschafft haben, ihren christlichen Glauben mit ihrer Naturreligion zu verbinden“, erzählt Birgit Averbeck. Mit sechs Jahren kehrte sie mit ihrer Familie zurück nach Deutschland.

Nach dem Abitur am Wilhelm-Busch-Gymnasium Stadthagen begann sie ein Studium der evangelischen Theologie in Wuppertal, studierte auch in Halle an der Saale und in Göttingen. Ihr Vikariat absolvierte sie später in der kleinen Dorfgemeinde Hameln-Holtensen. Für den dreijährigen Probedienst ging sie nach Berge bei Quakenbrück.

Neben ihren pastoralen Aufgaben waren die Notfallseelsorge und die Arbeit mit Krippe und Kindergarten wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit: „Kindergarten-Andachten, Gottesdienste für Kindergartenkinder und ihre Eltern und die Betreuung der Mitarbeiter haben mir viel Spaß gemacht“, sagt die 32-Jährige.

Zudem absolvierte sie berufsbegleitend eine Langzeitfortbildung im Bereich der personenzentrierten Seelsorge und Beratung nach Carl Roger. „Dies ist für mich in der Begleitung von Gemeindemitgliedern sowie in der Notfallseelsorge von großem Wert.“

Birgit Averbeck liebt ihre Arbeit, weil sie kreativ und abwechslungsreich ist: „Als Pastorin kann ich die biblische Botschaft auf so vielfältige Art und Weise zum Sprechen bringen. Das gefällt mir sehr.“

Am 10. Juni zog die Theologin in das Pfarrhaus im Himmelsweg ein und übernahm den Pfarrbezirk von Pastorin Sabine Krüger, die bereits im vergangenen Jahr nach Rotenburg gewechselt ist. „Ich habe mich ganz bewusst für die Stelle in Tostedt entschieden. In vielerlei Hinsicht ist das für mich der optimale Wirkungskreis. Als ich das erste Mal hierher kam, stimmte alles. Mein Bauchgefühl sagte mir: Das soll es sein“, erinnert sich Birgit Averbeck. Nun freue sie sich auf die Arbeit in der Gemeinde. „Und auf die vielen Begegnungen, die vor mir liegen.“

Bis zu den Sommerferien will sich Birgit Averbeck einarbeiten. „Die Gemeinde ist sehr groß, mit komplexen Strukturen. Ich mache erste Antrittsbesuche und lerne die Menschen kennen. Ich sehe es als große Aufgabe, eine Gemeinde so zu begleiten, dass sie bezüglich ihres Glaubens sprachfähig ist und die Möglichkeit hat, Glaube und Theologie angemessen für sich zu erschließen“, sagt die Theologin.

Privat gehört ihre ganze Leidenschaft der Musik und dem Tanz. „In Berge habe ich bereits mit großer Freude im Posaunenchor mitgespielt, das möchte ich in Tostedt auch wieder verfolgen.“ Ihr größtes Hobby ist aber der Steptanz. „Wenn genügend Zeit und Luft bleibt, würde ich das gerne wieder aufleben lassen.“