Uralte Reifen, mit Tesafilm geflickte Beleuchtung: Mehrere Fahrzeuge mussten stehen bleiben

Lüneburg. Reisebus-Spezialisten der Regionalen Kontrollgruppe der Polizeidirektion Lüneburg haben am Mittwoch 28 Busse auf der Autobahn 7 kontrolliert. Dabei verzeichneten die 23 kontrollierenden Polizeibeamtinnen und Beamten, die vom Gewerbeaufsichtsamt und dem Zoll unterstützt wurden, 26 Verstöße (teils mehrere an einem Fahrzeug), die in drei Fällen zu einer Untersagung der Weiterfahrt führten.

Beispielhaft einigebeanstandete Fälle: Ein Bus mit Kindern mehrerer Schulklassen aus Celle war auf dem Weg zum Wildpark Lüneburger Heide. Da in der Kontrolle mehrere gravierende Mängel auffielen, untersagten die kontrollierenden Beamten vorübergehend die Weiterfahrt. So fehlte unter anderem die vorgeschriebene Genehmigung zur gewerblichen Personenbeförderung, die Windschutzscheibe war so defekt, dass von unten Wasser eindrang und der Fahrer hatte erheblich die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten überschritten.

Damit die Kinder dennoch den Tag genießen konnten, entschieden sich die Beamten, den Bus zum nahegelegenen Wildpark mit dem Streifenwagen zu begleiten, wo dann allerdings die Reise für den Bus vorläufig erstmal beendet war. Für die Rückfahrt konnte ein Ersatzbus geordert werden.

An einem anderen Bus waren diverse Reifen völlig abgefahren und teils so stark beschädigt, dass ebenfalls vorläufig die Weiterfahrt untersagt wurde. Hier kam laut Polizei noch hinzu, dass aufgrund eines alten Unfallschadens die rückwärtige Beleuchtung ebenfalls beschädigt und nur notdürftig mit Tesafilm geflickt war. Die Reisegruppe konnte allerdings mit einem Ersatzbus die Weiterfahrt in Richtung Hamburg antreten.

Auch eine Reisegruppe aus Kassel, die auf dem Weg zum Urlaub am Timmendorfer Stand war, musste eine mehrstündige Zwangspause auf dem Rastplatz einlegen. Ihr Fahrer hatte die vorgeschriebene Qualifikation gemäß Berufskraftfahrerqualifikationsgesetz nicht ordnungsgemäß absolviert, somit war für ihn die Fahrt beendet.

Dagegen hatte ein norwegischer Chor nur einen kurzen Zwischenstopp auf dem Parkplatz Schaapskaben, den sie zur Freude aller Anwesenden mit einigen Liedern auflockerten. Ihr Bus war in Ordnung und durfte somit seine Heimfahrt fortsetzen.

Kontrollstellenleiter Hubert Junge deutete an, dass die Bus-Kontrollen künftig wieder stärker in den Fokus rücken: „Die Beanstandungsquote von rund 65 Prozent zeigt deutlich die Notwendigkeit solcher Kontrollen. Da auch insgesamt eine Zunahme des Busverkehrs, insbesondere durch neue Linienverkehre, wahrzunehmen ist, werden wir in diesem Bereich verstärkt kontrollieren.“