Projekt für mehr als drei Millionen Euro. Kreis-Schulausschuss beschließt Raumplanung für IGS und Albert-Einstein-Gymnasium

Winsen. Der Kreis Harburg stellt die Weichen für die Zukunft der Schulen in Buchholz und Hittfeld. Dazu hat der Schulausschuss am Dienstagabend über Erweiterungen entschieden sowie sich die Kosten für Projekte in Hittfeld zunächst auflisten lassen. Alle Entscheidungen fielen nach einer entspannten Diskussion einstimmig. So konnte Jörn Lütjohann, der Ausschussvorsitzende, die Sitzung bereits nach einer Stunde schließen. Wichtig für Buchholz: Dort soll möglichst bis Mitte 2016 eine Sporthalle mit drei Feldern entstehen. Im Gegenzug werden jedoch zwei Bauprojekte in Hittfeld und Tostedt um jeweils zwei Jahre verschoben.

Für das Schulzentrum I am Buenser Weg in Buchholz gilt nach dem Votum der Politiker eine neue Bauplanung. Danach wird die IGS künftig Räume der Birkenschule nutzen, die bis 2020/21 geschlossen werden soll und vom Schuljahr 2015/16 an keine Kinder mehr in den 5. Jahrgang aufnehmen wird. Hintergrund für den Verzicht auf die Förderschule ist, dass immer mehr Schüler in Inklusionsklassen in Regelschulen lernen. „Vor zehn Jahren hatten wir 300 Schüler zumeist direkt am Standort“, sagte die Leiterin der Birkenschule, Susan Gandor-Götz. „Heute sind 200 an 40 Schulen.“

Durch die Räume der Birkenschule muss die IGS nun nicht mehr auf die Jahrgangshäuser zurückgreifen, die jeweils für eine Klassenstufe geplant waren. Zwei von ihnen werden gar nicht mehr gebaut. Die zwei bereits begonnen Häuser kann künftig das Albert-Einstein-Gymnasium nutzen. Dort entfällt dafür ein zunächst geplanter Anbau an die Schulgebäude. „Durch die neue Planung sparen wir 4,5 Millionen Euro“, sagte Friedrich Goldschmidt, der Bereichsleiter Ordnung in der Kreisverwaltung, im Ausschuss. Zudem sei der Aufhebungsbeschluss für die Förderschule unproblematisch. „Der Kreis muss nur eine Förderschule für Kinder mit Lernschwächen unterhalten. Dafür gibt es in Winsen die Wolfgang-Borchert-Schule.“

Neben dem Tausch der Räumlichkeiten soll im Schulzentrum aufgrund des hohen Bedarfs an Sportstunden eine neue Halle entstehen. Sie wird mit einem Verbindungsgebäude an die bestehende Halle mit vier Feldern angeschlossen und soll möglichst auch mit der bestehenden Energie-Versorgung verbunden werden, wie Volkmar Block (Grüne) vorschlug. „Der Bedarf ist unstrittig“, sagte Harald Stemmler (WG). Mit dem Abriss der jetzigen Ein-Feld-Halle, deren Sanierung sich nicht mehr lohnen würde, entstehen Kosten von 3,9 Millionen Euro. Allein 2,3 Millionen Euro davon werden aufgebracht, indem am Schulzentrum Hittfeld die Modernisierung der Sporthalle von 2015 auf 2017 und an der Realschule Tostedt die Erneuerung von Pavillon-Klassen von 2015/16 auf 2017/18 verschoben wird. Die restlichen 1,6 Millionen Euro sollen im Haushalt 2016 bereitgestellt werden. „Mit einer Verpflichtungsermächtigung über diese Summe können wir mit dem Bau 2015 anfangen und den Neubau Mitte 2016 fertig stellen“, sagte Goldschmidt.

Mit neuen Kosten für die Schulen rechnet die Kreisverwaltung auch für Seevetal. So ergibt sich aus den bisherigen Anmeldungen für die einzelnen Schulen, dass das Gymnasium in Hittfeld künftig fünfzügig bleiben wird. Das Interesse an der IGS ist derzeit geringer als erwartet. Die Schüler der Gesamtschule fehlen vor allem dem Gymnasium Meckelfeld. Die Folge: In Hittfeld steigt der Raumbedarf deutlich an. Rechnete die Verwaltung bisher mit 1,5 Millionen Euro für einen Ausbau, würden bei fünf Parallelklassen 5,6 Millionen Euro anfallen. „Das Geld ist im Doppelhaushalt 2014/15 nicht eingeplant“, sagte Goldschmidt. Diese Summe allein reicht aber noch nicht, um auch die Modernisierung der Gebäude am Gymnasium Hittfeld abzudecken. Dafür sind nach Goldschmidts-Berechnungen weitere vier Millionen Euro nötig. „Macht zusammen fast zehn Millionen Euro“, so der Bereichsleiter. Eine nicht zu unterschätzende Summe, zumal das Land Niedersachsen zwar die Haushalte 2014/15 genehmigt hat aber auf einen Schuldenabbau drängt. Immerhin betragen die Schulden in diesem Jahr knapp 160 Millionen Euro. Die Politiker nahmen die auf den Kreis zukommenden finanziellen Belastungen zunächst „zur Kenntnis“, wie der Ausschussvorsitzende Lüttjohann sagte. Über die Sommerpause soll nun in den Fraktionen beraten werden.

Dagegen sollen nun 150.000 Euro für den Bau einer Buswende an der Schule An Boerns Soll im Haushalt 2015 bereitgestellt werden. Der Ausbau der Bichholzer Straße soll die Sicherheit der Kinder erhöhen, weil sich derzeit Taxen und Kleinbusse beim Abholen gegenseitig behindern. Die Bauarbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen und abgeschlossen werden.