Personaldienstleister bezieht Stellung zu den Vorwürfen der Neu Wulmstorfer Arbeiter

Neu Wulmstorf. Das Unternehmen Birservice GmbH, gegen das sich Proteste rumänischer Arbeiter am Montag in Neu Wulmstorf richteten, hat gestern zu den Vorwürfen Stellung bezogen. Wie berichtet, beklagen die Arbeiter zu hohe Lohnabzüge. Birservice begründet die Abzüge mit der Einstufung der Arbeiter in Steuerklasse 6. „Die Mitarbeiter sind zu Beginn Ihrer Tätigkeit für die Birservice GmbH sowie in der Folge mehrfach aufgefordert worden, uns ihre Lohnsteueridentifikationsnummer mitzuteilen. Nachdem dies trotz mehrfacher Aufforderung nicht geschehen ist, sind diese Mitarbeiter – wie es das Gesetz vorsieht – in Steuerklasse 6 eingeordnet worden und haben daher einen deutlich reduzierten Netto-Auszahlungsbetrag hinzunehmen im Vergleich zu denjenigen Mitarbeiter haben, die uns ihre Lohnsteueridentifikationsnummer ordnungsgemäß mitgeteilt haben“, teilt eine Unternehmenssprecherin mit. Obwohl man sich somit überhaupt nichts vorzuwerfen haben, werde man in Gesprächen und auch durch weitergehende Hilfestellung darum bemühen, für die betroffenen Mitarbeiter eine Lösung zu finden.

Rüdiger Winter von der Organisation „Arbeit und Leben“, die die Arbeiter berät, sieht das kritisch: „Um die Lohnsteuer-ID muss sich der Arbeitgeber kümmern. Zudem führen die Gespräche meist zur Vertragsaufhebung. Wir raten den Mitarbeitern davon ab, zu unterschreiben.“ „Arbeit und Leben“ habe inzwischen den Landkreis Harburg, die betroffenen Kommunen und den rumänischen Botschafter informiert.