Bertolt Brecht machte sie weltberühmt, doch ihr Schöpfer ist eigentlich Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.

Harburg. Der schuf im 17. Jahrhundert mit der „Courasche“ nicht nur die erste weibliche Ich-Erzählerin der deutschen Literatur, sondern auch ein echtes Rabenaas.

Am Sonnabend, 28. Juni, um 20 Uhr, und am Sonntag, 29. Juni, um 18 Uhr schlüpft Katharina Röther in die legendäre Rolle. Sie hat den Schelmenroman als Theatersolo aufbereitet und präsentiert das Ergebnis, ausgestattet mit Bagagewagen und Staffage, im Innenhof der Dreifaltigkeitskirche an der Neuen Straße.

Mal witzig, mal derb, vor allem schonungslos erzählt Röther, alias „Courasche“, von den Wirren des 30-jährigen Kriegs. Wie sie sich zum Schutz vor anrückenden Truppen als Mann verkleidet und sich später als Landstreicherin, Soldatenfrau, Marketenderin, Zigeunerin und Hure mit Mut, Raffinesse und unerschütterlichem Humor durchs Leben schlägt. Der Krieg wird auf den Schlachtfeldern ebenso ausgefochten wie in den Betten. Überleben und Genießen heißt das Motto. Erstaunlich modern.

Die Tickets kosten im Vorverkauf 10 Euro, ermäßigt 8, und können bei der Kulturwerkstatt Harburg am Kanalplatz 6, Telefon 040/7652613, zu den Öffnungszeiten, Mo. bis Mi. von 16 bis 19 Uhr, geordert werden. An der Abendkasse werden 12 Euro fällig.