Wer seine nähere Umgebung gut kennt, ist ganz klar im Vorteil, wenn eine große Baustelle alle Wege versperrt.

Klein Moor. Und so nutzten viele Autofahrer in den vergangenen Wochen den Großmoordamm zwischen Hörsten und dem Gewerbegebiet Großmoorbogen in Harburg als „Schleichweg“, der sie an der gesperrten Strecke zwischen Fliegenberg und Over ohne große Behinderungen vorbeiführte. Dort wird die Kreisstraße am Elbdeich erneuert.

Doch nun wird es auch auf der Ausweichstrecke kompliziert: die Gemeinde Seevetal hat auf einem knapp zwei Kilometer langen Abschnitt des Großmoordamms Tempo 30 gestrichen, ab sofort darf man dort nur noch 10 km/h fahren. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Abzweigung Höchtweg und der Landesgrenze. Der Grund für diese Maßnahme sind massive Schäden an der Straße. Da sie bis Anfang Juli in Over aber als wichtige Verbindung nach Harburg fungiert, können die größten Schäden auf dem Großmoordamm erst im Anschluss beseitigt werden. Wenn diese behoben sind, gilt dort wieder Tempo 30. Die „Moorstraßen“, dazu gehören neben dem Großmoordamm der Friesenweg, der Höchtweg und der Hagoltweg, sind die großen Sorgenkinder der Seevetaler Straßen. Ursprünglich als reine Wirtschaftswege angelegt, hat das Verkehrsaufkommen dort in den Jahren massiv zugenommen. Der Großmoordamm kann mit bis zu 5000 Fahrzeugen pro Tag auf Werte verweisen, die deutlich über den Nutzungszahlen mancher Kreisstraße liegen. An einzelnen Tagen liegt dieser Wert sogar deutlich darüber. Hauptgrund ist der Ausweichverkehr bei Staus auf der A 1 und den offiziellen Umleitungsstrecken. Der moorige Untergrund führt dazu, dass die zu Straßenränder regelmäßig wegbrechen. Als erste Schutzmaßnahme wurden vor einigen Jahren Tempo 30 und eine Gewichtsbeschränkung auf 3,5 Tonnen angeordnet.