Universität Lüneburg nimmt acht Solaranlagen in Betrieb. Zwei weitere sollen folgen

Lüneburg. Klimaneutralität: Das ist seit Jahren das formulierte Ziel der Leuphana Universität Lüneburg. Der Campus will nicht mehr Energie verbrauchen als er selbst erzeugt oder mit entsprechenden Zertifikaten ausgleicht. Nächster Schritt auf dem Weg zum Ziel ist die Einweihung von acht Solaranlagen auf den Dächern der ehemaligen Kasernengebäude. Sie decken rund 20 Prozent des Stromverbrauchs der Universität. Schon jetzt bezeichnet sich die Hochschule als klimafreundlichster Campus Deutschlands.

Mit den neuen Anlagen sei man dem Ziel „ein großes Stück nähergekommen“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Ruck, Klimaschutzbeauftragter der Leuphana. Die Photovoltaikanlagen umfassen eine Fläche von 3500 Quadratmetern und haben eine Leistung von 556 kWp. Nach Angaben der Universität könnten damit auch 110 Einfamilienhäuser ein Jahr lang versorgt werden. Bis zum Ende dieses Jahres sollen noch zwei weitere Anlagen auf Dächern von Uni-Gebäuden installiert werden.

Vor zwei Jahren lancierte die Leuphana eine europaweite Ausschreibung für die Lieferung regenerativer Energie und für ein sogenanntes Energie-Einsparcontracting. 2012 hat sie Verträge mit der Avacon AG und dem Contractor Cofely Deutschland GmbH abgeschlossen. Die Avacon habe daraufhin ein campusnahes Blockheizkraftwerk im vergangenen Jahr auf Biogas umgestellt. Seitdem seien Strom- und Wärmebezug der Universität CO2-neutral.

Cofely hat inzwischen rund drei Millionen Euro auf dem Campus investiert, unter anderem in die Solaranlagen auf den Dächern mehrerer Universitätsgebäude. Die Leuphana zahlt der GmbH im Gegenzug ratenweise Geld aus den eingesparten Energiekosten. „Ein lohnendes Geschäft, denn die Universität nutzt Energie jetzt nachhaltiger, verbessert ihre CO2-Bilanz und spart Kosten“, bilanziert Sprecher Henning Zühlsdorff.

Insgesamt spart die Leuphana nach eigenen Angaben mit Hilfe des Contractingkonzepts rund 40 Prozent Primärenergie über die Senkung des Verbrauchs ein. Weitere 60 Prozent Primärenergie sind durch regenerative Energien ersetzt. „Das Besondere an unserem Konzept sind die vielen kleinen Bausteine. Insgesamt sorgen sie im Verbund eines ganzheitlichen Energiekonzeptes für eine klimaneutrale Universität“, sagt Dr. Oliver Opel vom Forschungsprojekt „Klimaneutraler Campus und Energiesystem Leuphana“.

Umweltkoordinatorin Irmhild Brüggen ergänzt: „Letztlich sind es nicht allein die technischen Maßnahmen, die die Leuphana zur klimafreundlichsten Universität in Deutschland werden ließen.“ Das große Engagement aller Universitätsmitglieder habe den Erfolg erst ermöglicht: Beschäftigte gehen achtsam mit Strom und Wärme um, Studierende beteiligen sich an der klimaneutralen Campusentwicklung und Wissenschaftler entwickeln mit ihrem Knowhow und ihren Ideen innovative Lösungen.