Schwalben brauchen Nistmöglichkeiten. Hausbesitzer sind gefragt

Winsen/Lüneburg. Früher waren sie als Glücksbringer verehrt, heute müssen sie gesetzlich geschützt werden, um zu überleben: Schwalben. In Scharmbeck hat der Naturschutzbund (NABU) jetzt ein Haus als besonders schwalbenfreundlich ausgezeichnet, auch im Landkreis Lüneburg läuft seit sechs Jahren eine Schwalben-Aktion.

Mit dem Projekt „Schwalben willkommen“ weist der NABU in ganz Niedersachsen auf die Vögel hin. In der Scharmbecker Dorfstraße bietet Familie Hedden seit 2002 Rauch- und Mehlschwalben ein Zuhause. Im vergangenen Jahr verließen 27 Schwalben die Nester, zurzeit ist es erst belegt. Neben den Naturnestern bringt Peter Hedden auch Kunstnester an seinem Wohnhaus an, um den Vögeln ein Domizil zu bieten. Acht neue hat der NABU ihm jetzt geschenkt, damit noch mehr Schwalben in Scharmbeck nisten können.

Im Landkreis Lüneburg ruft die Verwaltung ebenfalls unter dem Motto „Schwalben willkommen“ Hausbesitzer dazu auf, an ihren Häusern Nistplätze zu bieten und die Nester zu melden. Als Dank gibt es für alle eine Emaille-Plakette und eine Einladung zu einem Empfang mit Landrat Manfred Nahrstedt. „Wir wollen den Schwalben neue Nistmöglichkeiten eröffnen“, sagt Nahrstedt, „denn die Schwalbe ist durch den Menschen und die geänderten Lebensbedingungen immer stärker bedroht.“ Seit 2008 ruft der Landkreis zu der Aktion auf. Seitdem sind mehr als 600 Schwalbenmeldungen aus der Region eingegangen.

Unter der Internet-Adresse www.landkreis-lueneburg.de/schwalbe können Schwalbenfreunde Nester melden und Fotos hochladen. Die Schwalbenplattform zeigt die gemeldeten Nester der vergangenen Jahre an. Fragen zur Aktion beantworten Claudia Mentz und Susanne Reisgies unter Telefon 04131/261445 und 04131/261208. Einsendeschluss ist der 31. August, denn im September werden die Schwalben die Region verlassen.