Ein einziges Desaster

3. Juni: „SPD kommt nicht zur Ruhe“

Ich war über 25 Jahre Mitglied der SPD. Beim sogenannten Stimmenklau zur Urwahl des Bürgermeisterkandidaten war ich dann frustriert und bin aus der SPD ausgetreten. Seit der Wahl von Olaf Scholz zum Hamburger Bürgermeister habe ich immer mal wieder überlegt, erneut in die SPD einzutreten.

Wenn ich mir aber das Desaster der Partei in Harburg ansehe, bin ich froh, das ich es nicht getan habe. Da hat die SPD einen erfolgreichen Frontmann Jürgen Heimath, schickt ihn erneut als Spitzenkandidaten ins Rennen, um ihn anschließend zu demontieren. Arme SPD! Besonders traurig dabei ist, das sich nun gerade diejenigen hervortun, die gar nicht der Fraktion angehören. Schade, dass sich ausgerechnet Arend Wiese vor deren Karren spannen lässt. Herr Wiese hat recht, wenn er sagt, das ist ein demokratischer Vorgang.

Demokratisch ist aber auch, den Spitzenkandidaten zum Fraktionsvorsitzenden zu wählen. Ich fühle mich jedenfalls getäuscht, sollte Jürgen Heimath nicht gewählt werden.

Thomas Krieger

Lustspiel oder Drama

Mit meiner Meinung, dass die Politik nur zu oft schauspielerische Komponenten aufweist, vor allem vor Wahlen, dürfte ich nicht allein stehen. Was jetzt jedoch die SPD in Harburg sowohl vor der Wahl als auch nach der Wahl zur Bezirksversammlung zustande bringt, kann man nur entweder als Lustspiel oder als Drama einstufen. Ich persönlich – und hier stehe ich nicht alleine – kann über eine derartige Vorgehensweise nicht lachen. Eine solche Auseinandersetzung muss vor der Wahl stattfinden, nicht nach der Wahl! Nach der Wahl wird dieses Vorgehen von vielen als Wählertäuschung angesehen.

Werner Hartlev

Kein Vertrauen mehr

6. Juni: Bufdis verteilen in Tostedt Wahlkampfflyer

Da fällt einem nichts mehr ein: Die in der Samtgemeinde Tostedt beschäftigten Bufdis – eingesetzt für Umwelt und Naturschutz – werden zum Austragen der privaten Werbeschriften des Samtgemeindebürgermeisters und der jungen Union gebeten. Mehr als 1000 Briefe hat der Samtgemeindebürgermeister an Senioren geschrieben und verteilen lassen, mit voller richtiger Anschrift. Auch an mich, ausgetragen von den Bufdis. Hier wird um die Stimmenabgabe für ihn geworben.

Mir stellen sich einige Fragen: Haben die Bufdis gerade jetzt „Urlaub“ bekommen, um Werbeträger in die Briefkästen zu werfen? Wer bezahlt das? Woher stammen die vollständigen Datensätze der Adressaten? War das Bürgerbüro beteiligt? Lieferte es datengeschützte, ausgesuchte Adressen für private Zwecke? Wer hat die maschinell gefalteten Briefe kuvertiert? Wurden die Serienbriefe etwa auf dem Drucker der Samtgemeinde hergestellt und dortiges Personal eingesetzt? Liegt etwa Amtsmissbrauch vor?

Der Werbeslogan des Samtgemeindebürgermeisters Bostelmann lautet „Ich werbe um Ihr Vertrauen!“ Mit diesen Vorgängen ist mein Vertrauen in die Amtsführung des Samtgemeindebürgermeisters endgültig verloren gegangen. Immerhin bin ich parteiloses Mitglied im Rat und Samtgemeinderat Tostedt und mit überwältigender Mehrheit der Bürger in das Amt gewählt worden.

Burkhard Allwardt

Moderne Hexenjagd

Man nehme einen erfolgreichen Bürgermeister, der mit dem Rat für seinen Ort Gutes erreicht hat (Kitas, neue Wege und Straßen, Polizeigebäude, Park-und-Ride-Plätze und Parkhaus am Bahnhof, Schulen usw.), da muss doch irgendwas faul sein. Also stellt man einfach Behauptungen auf: Der macht Hinterzimmerpolitik, Beispiele dafür sind Fehlanzeige. Die Mehrheiten des Rates werden unter Druck gesetzt, auch hier kein Beispiel. Der macht zu viel Schulden, lautet ein anderer Vorwurf,man forderte vom Bürgermeister aber zwei Millionen Euro für ein neues Freibad. Das sind nur einige Beispiele für unsachliche, polemische Aussagen. Traurig, dass solche Aussagen ungeprüft veröffentlicht werden.

Peter Schweckendiek

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an harburg@abendblatt.de oder per Post ans Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Harburg, Hamburger Ring 24, 21073 Hamburg