Sport, Spaß und Erholung: Was der Mensch mag, kann für Tiere lebensbedrohlich sein – wenn der Mensch seinem Vergnügen im Naturschutzgebiet folgt.

Lüneburg. Besonders Wassersportler beeinträchtigen oft unwissentlich den empfindlichen Lebensraum von Eisvogel und Fischotter. Das gilt in diesem Jahr ganz besonders, denn wegen der geringen Niederschläge führt die Ilmenau sehr wenig Wasser.

„Die Ilmenau ist ein besonders wertvolles Naturschutzgebiet, das vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet“, sagt Stefan Bartscht, Fachdienstleiter Umwelt beim Landkreis Lüneburg. „Für manche Arten sind der Fluss und die Feuchtwiesen einer der letzten Rückzugsorte in Norddeutschland – etwa für Eisvogel, Flussneunauge, Bachmuschel und Fischotter.“

Mindestens ein Eisvogelpaar wurde in diesem Jahr von Besuchern mit Müll in den Nistlöchern schon so massiv beeinträchtigt, dass es seine Brut verlassen hat. „Das ist ein Straftatbestand und darf nicht noch mal passieren“, sagt Bartscht, „wir möchten den Naturraum schützen und ihn gleichzeitig für die Menschen nachhaltig zur ruhigen Erholung offen halten.“ Deshalb ruft der Landkreis Besucherinnen und Besucher des Naturschutzgebiets dazu auf, sich an einige wenige Spielregeln zu halten.

Ob zu Fuß, zu Pferd oder auf dem Mountainbike, ob mit oder ohne Hund – wer im Naturschutzgebiet unterwegs ist, sollte in jedem Fall auf den ausgewiesenen Wegen bleiben. Für Hunde gilt die Leinenpflicht.

Paddler auf der Ilmenau sollten sich mit ihren Booten möglichst im tieferen Wasser bewegen und nur an den ausgewiesenen Bade- und Haltestellen anlegen. Erkennbar sind sie an den großen Informationstafeln zum Ilmenau-Lehrpfad und an vorhandenen Holzstegen. Feuer sind Naturschutzgebiet verboten. Und: Müll bitte mit nach Hause nehmen.