Neuer Abenteuer-Lehrpfad in Böhmsholz eröffnet. Himmelfahrt gibt es Live-Musik

Reppenstedt . Sie heißt Willi und weiß Bescheid über alles zum Thema Wald: Die Waldmaus ist die Hauptperson beim neuen Lehrpfad im Forst Böhmsholz. „Willis Waldabenteuer“ heißt der rund einen Kilometer lange Parcours mit sechs Stationen, er beginnt an der Hütte des Waldkindergartens beim Schullandheim Waldhof Böhmsholz bei Reppenstedt.

Kinder und Erwachsene lernen den Wald hier auf eine Weise kennen, wie es sonst nirgendwo im Landkreis möglich ist. Und am Himmelfahrtstag, 29. Mai, spielen die Lünebuger SoleBusters ab 13 Uhr dazu live am Waldhof.

„Wir beschreiben den Wald in einer Geschichte“, sagt Garnet Grünhagen, die das Projekt als Kulturgeografin umgesetzt hat. Thema ist der Streit um die Hüterechte zwischen Böhmsholz und Schnellenberg, der vor 400 Jahren tatsächlich tobte.

So viel zur Wahrheit – die Dichtung um die Kinder Heinrich aus Böhmsholz und Anna aus Schnellenberg hat Garnet Grünhagen sich aber selbst ausgedacht. Erlebnisse in der Geschichte verwebt die Kulturwissenschaftlerin mit Informationen über die Gegenwart: Wenn Heinrich und Anna Angst vor einem Wolf haben, geht es auch um die aktuellen Entwicklungen der Rückkehr des Wildtieres in einigen Gebiete Norddeutschlands.

Bilder und Texte sind für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren ausgelegt und auf sechs drehbaren Quadern untergebracht, die in dicken Eichenstämmen hängen. Die Stämme kommen aus dem Tiergarten, dort hatten die Bäume gefällt werden müssen. „Es ist wunderbar, dass die zwei Eichen hier eine so schöne Weiterverwertung finden“, sagt Lüneburgs Stadtförster Michael Stall, der das Projekt tatkräftig mit betreut hat. „Die Stationen fügen sich harmonisch in den Lebensraum Wald ein, wir haben einen guten Kompromiss mit dem Naturschutz gefunden.“

Die erste Idee für einen Waldlehrpfad stammt von einer Studentin, die dessen Umsetzung in ihrer Diplomarbeit angeregt hatte, erzählt Hubertus Schmidt, in zweiter Generation Inhaber des Schullandheims Böhmsholz. „So etwas war schon immer mein Traum.“ Doch die Umsetzung scheiterte am Geld. Gemeinsam mit Oedemes Ortsbürgermeisterin Christel John hat Schmidt sich schließlich bei der Sparkassen- Förderinitiative „Das tut gut“ beworben – und gewonnen. „Das hat uns riesig gefreut“, sagt John, „wir hatten damit gar nicht gerechnet, schließlich haben wir kaum Werbung dafür gemacht.“

Sparkassen-Vorstand Thomas Piehl freut sich mit den Initiatoren über die gelungene Umsetzung ihrer Idee. „Dies ist ein Musterprojekt dafür, dass es klappen kann.“ In der aktuellen Förderrunde stehen 120 Projekte zur Wahl – und damit die Kunden sich ein plastisches Bild von den Ideen machen können, bietet die Sparkasse am Sonnabend, 28. Juni, erstmals allen Lüneburger Bewerbern die Möglichkeit, sich in der Filiale An der Münze vorzustellen.