Klinikum Lüneburg: Auch ältere Frauen können an Krebs erkranken. Früherkennung bleibt wichtig

Lüneburg. Das Klinikum Lüneburg warnt eindringlich vor fortgeschrittenen Krebserkrankungen bei Seniorinnen. Mit Sorge sehen es die Experten zudem, dass Frauen im Seniorenalter nicht mehr zur Vorsorge gehen. „Es ist erschreckend, wie oft ältere Patientinnen mit weit fortgeschrittenen Krebserkrankungen zu uns in die Frauenklinik kommen“, sagt Chefarzt Prof. Peter Dall. „Das lässt sich nur dadurch erklären, dass Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung nicht regelmäßig wahrgenommen werden.“

Gemeinsam mit den niedergelassenen Frauenärzten Dr. Silke Westphalen und Dr. Sven Ahlf sowie Dr. Heinz Jarmatz als Vorsitzendem des Hausärzteverbands Niedersachsen will der Mediziner nun weit verbreitete Irrtümer über Krebserkrankungen im Alter richtigstellen. „Viele glauben, dass im Alter nichts mehr passieren kann“, stellt Dall klar, „aber das ist ganz eindeutig falsch.“ Auch Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde, können noch an Unterleibskrebs erkranken. Zudem kann auch an den Schamlippen noch Krebs entstehen.

„Die Krebsfrüherkennung ist im Alter genauso wichtig wie in jüngeren Jahren“, sagen die Westphalen und Ahlf unisono, „allerdings gehen viele ältere Frauen kaum noch zum Gynäkologen.“ Das bestätigt Jarmatz aus Sicht der Hausärzte: „Wenn wir ältere Patientinnen nach der letzten Krebsvorsorgeuntersuchung fragen, hören wir ganz oft die Antwort, dass das doch wohl nicht mehr nötig sei. Denn die letzte Regelblutung liege schon Jahre zurück.“

Für Jarmatz ist klar: „Hier ist mehr Aufklärung nötig. Da sind wir mit den Frauenärzten einig.“