Bis 15. Juli läuft die Anmeldung für die Frauenmusiktage in Neu Wulmstorf mit Bandworkshops und Gesangscoaching

Neu Wulmstorf. Unter den großen Stars in der Musikszene sind die Männer immer noch in der Überzahl. Trotz Madonna, Britney Spears und Christina Aguilera. 1991 sind die niedersächsischen Frauenmusiktage an den Start gegangen, um das zu ändern. „Wir wollen Frauen die Möglichkeit geben, Musik zu machen, Spaß zu haben und zeigen, welche coolen Musikerinnen es gibt“, sagt Vera Lüdeck, Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Rock, Veranstalter der Frauenmusiktage.

In diesem Jahr ist Neu Wulmstorf der Austragungsort der Frauenmusiktage. Vom 6. August bis 10. August kommen Frauen und Mädchen zusammen, um gemeinsam in Bandworkshops und Sessions zu musizieren, um sich in Kursen über Technik, Bühnenshow und Instrumenten weiterzubilden und Erfahrungen auszutauschen. Bis zum 15. Juli können sich Anfänger und Fortgeschrittene anmelden.

Das Programm aus Bandworkshops und Crashkursen liest sich wie eine Zeitreise durch die unterschiedlichen Musikepochen, angefangen bei den 40er Jahren bis hin zum Hit-Jahr 2010. Der 40er-Jahre-Chor nimmt sich den Songs von Künstlerinnen wie Ella Fitzgerald und Gospel-Musik an. Workshop-Leiterin Lea will hingegen in ihrem Workshop unter dem Titel „If you can talk, you can sing“ mit Atemtechnik die Frauen und Mädchen ermutigen, wieder ein bisschen mehr wie Babys zu singen: mit vollen Lungen, klaren Absichten und reiner Leidenschaft.

Von Schlager bis Rock’n Roll erstreckt sich das Spektrum der „50er und 60er Band Total“, in der sich fortgeschrittene Musikerinnen nach Kräften austoben und unterschiedliche Instrumente ausprobieren können. Jazzgitarristin und Bandcoachin Alexa Weikert gibt Tipps rund um den Gig und die Bühnenshow sowie Groove und Arrangement. Annette Kayser von der Band „Trude träumt von Afrika“ widmet sich in ihrem Workshop den 70er Jahren und erarbeitet stilistisch unterschiedliche Stücke aus der Zeit, die von Disco und Glam-Rock, Progressive und Psychedelic geprägt war. Vor allem aber verspricht sie: Spaß.

Hits, etwa von The Police oder Womack und Womack aus den 80er Jahren stehen im Zentrum des Workshops von Annett Becker-Edat. Die Instrumentallehrerin und Dozentin leitet ihre Teilnehmer dazu an, die Songs mit knackigen Bläsersätzen und coolen Soli aufzupeppen.

Das Percussionensemble „Rhythm is a Dancer“ verzichtet auf Insturmente und lädt zum Entdecken von Rhythmen und Grooves ein, die mit Alltagsgegenständen und dem eigenen Körper erzeugt werden. So erklingen Körper und Raum, Schlüsselbund und Handtasche – ganz nach dem Vorbild der Rhythmusshow Stomp aus den 90ern. Percussionistin und Musikpädagogin Frauke Hohberger zeigt den Musikerinnen, wie sie feine und dynamische Grooves im Ensemble entwickeln.

Die „Neue Neue Deutsche Welle“ mit „2Raumwohnung, Mia und „Wir sind Helden“ darf natürlich auch nicht fehlen im Programm. Elektrisch und akustisch nimmt sich die „2000er Band“ mit Sängerin und Songwriterin Meike Koester dieses reiche Repertoire vor. Zu dieser Zeit zählen auch das Comeback von „Nena“ und „Tokio Hotel“ sowie chansonartiger Singer-Songwriterpop von Künstlern wie Anna Depenbusch und Regy Clasen.

Heike Busche taucht in ihrem Workshop in das Jahr 2010 ein, das nicht nur mit Eurovision Song Contest-Gewinnerin Lena mehr als hitverdächtig war. Die Workshop-Teilnehmer erarbeiten sich aktuelle Hits von Lady Gaga über Gossip bis Shakira. Im Gesangscoaching lernen die Sängerinnen der Bands Stimmsitz, Artikulation, Stilmittel, Rhythmik und Melodieführung. Zudem gibt es einen Kursus für Veranstaltungstechnik.

Ein öffentliches Gesicht bekommen die Frauenmusiktage am Freitag, 8. August, 12 bis 13 Uhr. Dann zieht die Female Drum Parade durch den Ort. Und am Sonnabend, 9. August, 20 Uhr, folgt das öffentliche Abschlusskonzert im Jugendzentrum Blue Star in Neu Wulmstorf.