CDU-Abgeordneter kritisiert neue Metronom-Regeln. Bahngesellschaft beschwichtigt

Winsen/Uelzen. „Dies ist kein guter Umgang der Eisenbahngesellschaft mit ihren Fahrgästen“, sagt der Landtagsabgeordnete André Bock (CDU). Er kritisiert die neuen Bestimmungen für das Reisen im Metronom, besonders die, die auch den Vorraum der Erste-Klasse-Waggons schon zur ersten Klasse erklärt, so dass man sich als Fahrgast der zweiten Klasse dort nicht aufhalten soll.

„Die Menschen werden zu bestimmten Zugzeiten schon wie die Sardinen zusammen gepfercht. Das formuliert selbst die metronom Eisenbahngesellschaft mbH in ihrem Fahrplanheft so! Arbeitszeiten, Familie und andere Verpflichtungen erfordern nun mal Mobilität zu ganz bestimmten Zeiten. Den Fahrgästen der 2. Klasse trotz Raummangel auch noch den Vorraum zur 1. Klasse zu nehmen, weil sich Gäste der 1. Klasse daran gestört haben sollen, ist schon harter Tobak“, so Bock

In der Tat sollen Fahrgäste der zweiten Klasse sich normalerweise in Erste-Klasse-Waggons nicht mehr im Vorraum aufhalten, räumt metronom-Sprecherin Birthe Ahting ein, „aber wenn der Zug so voll ist, dass nur noch dort Platz ist, sind unsere Zugbegleiter nicht nur angewiesen, die Fahrgäste dort im Vorraum zu dulden, sie sollen die Kunden sogar darauf hinweisen, wenn dort noch Platz ist.“

Erste-Klasse-Kunden hatten sich bei Fahrgastbefragungen darüber beschwert, dass oft größere Gruppen angetrunkener Fahrgäste in den Vorbereichen der ersten Klasse anzutreffen wären und derart lärmten, dass an eine ruhige Fahrt nicht mehr zu denken sei.

Daher sei die Idee des privilegierten Vorraumes auch im „Zug der Ideen“ ausprobiert worden, mit dem die metronom GmbH innovative Pläne an den Fahrgästen ausprobierte und diese darüber abstimmen ließ. Die ersten nach diesen Vorschlägen gestalteten Züge fahren jetzt zwischen Hamburg und Uelzen. Unter anderem haben sie auch in der zweiten Klasse einen Ruhewagen und die Bestückung des Snack-Automaten straft manchen Marketing-Strategen Lügen: Weniger Zucker und mehr FairTrade bestimmen das demokratische Sortiment. Außerdem gibt es im Zug-Automaten Kondome. Denen scheinen die Fahrgäste zu vertrauen: Der mobile Schwangerschaftstest wurde nicht ins Sortiment gewählt.