Bahn denkt an Verlegung des Info-Schalters. Die CDU ist dagegen

Harburg. Die Bezirks-CDU hat den Harburger Bahnhof für sich entdeckt: Bemängelte der Fraktionsvorsitzende Ralf-Dieter Fischer vor zwei Monaten die dünne Besetzung des DB-Reisezentrums in den Abendstunden, und die Abgeordnete Helga Stöver wenige Wochen später die mangelnden Möglichkeiten, am Bahnhof Fahrräder zu parken, kümmert sich auch der Bezirksabgeordnete Martin Hoschützky nun um den Schienenpalast.

Hoschützky ist zu Ohren gekommen, dass die DB ihren Auskunftstresen – bahndeutsch: Info-Point – von der Bahnhofshalle auf die Bahnsteigebene verlegen möchte und zwar auf den Bahnsteig zwischen den Gleisen 3 und vier. Er hält das für einen unglücklichen Plan.

Die Deutsche Bahn räumt diesen Plan grundsätzlich ein, verweist aber darauf, dass er derzeit nicht zur Debatte steht: „Mittelfristig muss die DB-Information in Hamburg-Harburg erneuert werden, sagt Bahnsprecherin Sabine Brunkhorst. „In dem Zusammenhang haben wir auch über eine räumliche Verlegung des Info-Points nachgedacht Unserer Wahrnehmung nach sind die größten Reisendenströme im Bahnhof zwischen der S-Bahn-Ebene und den Gleisen 3 und 4.“ Martin Hoschützky hält einen Standort auf dem Bahnsteig allerdings für keine gute Idee: „Es gibt ja noch zwei weitere Bahnsteige“, sagt er. „Und auch von denen fahren Fern- und Regionalzüge ab.

Wenn man sich dort – beispielsweise bei einer Verspätung – fragt, wie es weitergeht, muss man erst eine Treppe hoch, dann wieder eine hinuntergehen und wird dann eventuell noch einmal weitergeschickt, wieder eine Treppe rauf und eine runter.“

Hoschützky möchte in der nächsten Sitzungsperiode der Bezirksversammlung über die CDU einen Antrag einbringen, dass die Bahn ihre Pläne in der Bezirksversammlung erläutern soll. „Der gesamte Bahnhofsbereich muss ohnehin neu gedacht werden, vor allem, weil der Busbahnhof mittlerweile an seine Leistungsgrenzen stößt“, sagt er. „Da kann es eventuell sinnlos sein, einzelne Maßnahmen separat zu verwirklichen. Würden die Busse zum Beispiel wieder direkt vor dem Bahnhofsportal halten, wären die Reisendenströme auch wieder ganz anders.“

Dass Hoschützky der nächsten Bezirksversammlung angehört, kann man als sicher annehmen. Der Geschichtswissenschaftler und Dozent für politische Bildung steht auf der Bezirksliste seiner Partei auf Platz fünf. Seiner Ankündigung dürfte also tatsächlich auch ein Antrag folgen.