Bürgermeister-Wahl am 25. Mai: Die Kandidaten im Abendblatt-Check. Heute: Die fünf Bewerber für Buchholz

Bürgermeisterkandidat Ronald Bohn

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Es ist viel Zeit vergangen, ohne dass wichtige Probleme gelöst oder überhaupt angegangen worden sind. Ich will das machen und deshalb Bürgermeister werden. Ich möchte jedoch nicht als Bürgermeister wahrgenommen werden, der zu einer Partei gehört, sondern als einer, der sich für alle gleichermaßen einsetzt. Ein Bürgermeister muss neutral und unabhängig sein, um alle Themen der Bürger/innen und Anträge der Fraktionen objektiv behandeln zu können und das ist mit mir als absolut gewährleistet!

Wo brennt es am meisten in der Stadt?

1. Der stockende Innenstadtverkehr ist wohl das größte Problem, welches wir in Buchholz zurzeit haben. Wenn wir hier den Bürgern eine Verbesserung bieten können, wird schon ein großer Schritt in die richtige Richtung getan. 2. Wir müssen eine noch familienfreundlichere Infrastruktur schaffen. Mit Ausweisung von Wohnbauflächen, dem Ausbau der BuchholzBus-Linie nach Trelde, Dibbersen und zum Schwimmbad, der Schaffung einer relativ barrierefreien Innenstadt und einer bedarfsgerechten Belegung der Kindergarten- und Kita-Plätzen würden wir vieles erreichen. 3. Der Einzelhandel hat in den letzten Jahren viel in die Stadt investiert. Ich möchte den Unternehmen kreative Unterstützung geben und habe hier auch schon genaue Vorstellungen.

Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme in Buchholz lösen?

Ich glaube mit Ihrer Frage liegen Sie ein wenig falsch. Ein Bürgermeister ist kein König, der alles alleine entscheiden und lösen kann. Alle schwerwiegenden Entscheidungen trifft der Rat der Stadt und dazu gehört auch dieses Thema. Die Aufgabe des Bürgermeisters liegt darin, die Beschlüsse mit den Mitarbeitern umzusetzen. Ich habe jedoch meine Standpunkte zu einigen Verkehrsproblemen. Wir müssen die Ampelschaltungen optimieren, umrüsten auf intelligente Ampeltechnik, Rückbau von Ampeln, Abbiegespuren verändern, Schaffung von Kreisverkehren, Ausbau der BuchholzBus-Linie, Ausbau der Radwege, Verbesserung des ÖPNV Angebotes, um nur einiges zu nennen. Auch eine weitläufige Ostumgehung ist zwingend erforderlich. Wie sie zum Schluss aussehen wird, werden wir sehen, aber kommen muss eine. Wir müssen generell mehr darüber nachdenken, wie wir Dinge realisieren können, anstatt über Verhinderungen nachzudenken. Es ist aber auch wichtig, dass nicht einzelne Probleme zum Nachteil anderer verschoben werden.

Was bringt Sie in Ihrer Stadt zum Lächeln?

Ich bin generell ein positiv denkender und fröhlicher Mensch. Buchholz ist durch seine geographische Lage und sein vielfältiges Angebot ein attraktiver Ort für Familien geworden. Die Nähe zu zahlreichen Naherholungsgebieten und die Vielzahl der Freizeitangebote sind für mich weitere Gründe. Wir haben eine Menge Vereine, die tolle ehrenamtliche Arbeit leisten und für ein breites Angebot sorgen. Ich bin halt gerne ein Buchholzer!

Mit wem würden Sie gerne auf eine einsame Insel fahren (Ehepartner ausgenommen)?

Mit Helmut Schmidt

Bürgermeisterkandidat Norbert Keese

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Wenn ich möchte, dass sich etwas ändert, muss ich bereit sein es selbst zu tun.

Wo brennt es am meisten in der Stadt?

1. Beim Finanzhaushalt – es muss maßvoll, nachhaltig und sinnvoll mit dem vorhandenen und zukünftigen Etat umgegangen werden.2. Bezahlbarer Wohnraum - es soll in Buchholz nicht nur Eigentum geben, aber auch kein Ghetto entstehen.3. Die Erhaltung und Belebung der Innenstadt im Sinne des Gemeinwohls.

Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme in Buchholz lösen?

Im Konsens und unter Einbeziehung aller unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer mit Berücksichtigung von Lärm, CO2-Emissionen und Natur.

Was bringt Sie in Ihrer Stadt zum Lächeln?

Jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger.

Mit wem würden Sie gerne auf eine einsame Insel fahren (Ehepartner ausgenommen)?

Mit Helmut Schmidt

Bürgermeisterkandidat Jan-Hendrik Röhse

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Ich kenne Buchholz von klein auf. Als Grundschüler habe ich in der Schützenhalle geturnt, schwimmen gelernt habe ich bei Wolgast. Seit dieser Zeit hat sich Buchholz gewaltig verändert – mit allen Vorteilen, aber auch mit Problemen.Heute wachsen meine Kinder in dieser Stadt auf, und ich möchte, dass auch ihre Generation unsere Stadt so erlebt, wie sie heute ist: modern, grün und tolerant. Als Bürgermeister kann ich und werde ich meinen Beitrag dafür leisten.

Wo brennt es am meisten in der Stadt?

Durch erfreulich stark angestiegene Geburtenzahlen haben wir einen erheblichen Nachfragedruck nach Krippenplätzen. Hier müssen wir sehr zeitnah weitere Plätze schaffen. Des weiteren müssen wir in den kommenden Jahren erheblich in unsere Infrastruktur investieren, also in öffentliche Gebäude (z.B. Schulen, Sportanlagen, Feuerwehr), in die Sanierung unseres Straßen- und Radwegenetzes so wie in den weiteren Ausbau des Liniennetzes des Buchholz-Bus. Thema Nr. 3 ist die nachfragegerechte Entwicklung von Bauland und Wohnraum für jung und alt so wie für Menschen mit geringem Einkommen.

Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme in Buchholz lösen?

Der Ostring ist nach Einschätzung aller Verkehrsgutachter die einzige sinnvolle Maßnahme zur Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr. Die vereinzelt diskutierte „Bypass-Lösung“ schafft nach Ansicht der Gutachter mehr Probleme, als sie löst, und ist somit keine Alternative. Sobald das Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht abgeschlossen ist, ist deshalb der Bau des Ostrings in Angriff zu nehmen – gegebenenfalls mit einer geänderten Planung hinsichtlich des vom Gericht in erster Instanz beanstandeten Zubringers am Heidekamp. Diese Maßnahme hat vor allen anderen Verkehrsprojekten Priorität.

Was bringt Sie in Ihrer Stadt zum Lächeln?

Das großartige ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger, egal ob im Sport, in der Kultur, bei Feuerwehr und Rettungsdiensten – viele Menschen engagieren sich für ihre Mitbürger. Das ist Buchholz!

Mit wem würden Sie gerne auf eine einsame Insel fahren (Ehepartner ausgenommen)?

Da meine Kinder noch schulpflichtig sind, würde ich unsere Mischlingshündin Pingo mitnehmen: Sie ist wachsam, hat ein Gespür für meine Stimmungen und hört mir stets aufmerksam zu.

Bürgermeisterkandidat Uwe Schulze

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Ich lebe seit meiner Geburt, also 48 Jahre in Buchholz und habe dadurch die Höhen und Tiefen in und um Buchholz als ständigen Begleiter an meiner Seite gehabt. Um Einfluss auf Veränderungen zu haben muss man sich beteiligen. In Buchholz muss dem Bürger wieder Beachtung geschenkt werden. Alle Veränderungen, die wir jetzt machen, sind für die Zukunft von Buchholz, also auch für die Menschen, die hier leben. Wir müssen in Punkto Verkehr dringend etwas unternehmen, aber auch für Kinder und Jugendliche, beispielsweise ein Jugendpalarment. Bezahlbare Kitaplätze und Wohnräume schaffen. Sehr viel höhere Bürgerbeteiligung.

Wo brennt es am meisten in der Stadt?

Das Verkehrsproblemist nach meinen Informationen das gewaltigste Thema.Ein Komplettkonzept für Verkehr muss Barrierefreiheit, Fußgänger, Radfahrer, Autos, Schwerlastverkehr, Bus und Bahn beinhalten. Also auch die Verlegung in eine günstigere HVV Tarifzone. Ein intelligentes Ampelsystem ist dabei erforderlich.Kitas schaffen, auch bezahlbar. Gerade für Alleinerziehende ist es wichtig, dass sie ihr Kind in vertrauensvolle Hände geben können, um sich den Lebensunterhalt zu sichern. Buchholz ist Familienstadt, und das wollen wir auch ruhigen Gewissens zeigen.Die kaum spürbare Bürgerbeteiligung muss stark erhöht werden. Wenn die Bürger der Stadt spüren dass sie wieder beachtet werden, dann ist das ein Mehrwert und ein Aushängeschild für die Stadt Buchholz. Aus meinem Berufsleben kenne ich das, und es hat sich schon im kleinsten Kreis bewährt.Mich interessiert was die Buchholzer denken. Auch die Bürgerfragestunden könnte man vom zeitlichen und von der Häufigkeit erhöhen.

Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme in Buchholz lösen?

Hier kann man nur richtig agieren, wenn man ein Gesamtkonzept „Verkehr“ entwickelt. Alle Schritte müssen zusammen geplant werden, denn sonst verbaut man sich beim üblichen „Step by Step“-Verfahren weitere Schritte eines Konzepts.Es gibt nicht nur den Ostring oder nur den Mühlentunnel. Vor allem sehe ich keine Probleme sondern Aufgaben. Aufgaben die es gilt zu lösen, und zwar mit allen zusammen.

Was bringt Sie in Ihrer Stadt zum Lächeln?

Es bringt mich immer zum Lächeln wenn ich in lächelnde und zufriedene Gesichter schauen kann. Es bringt mich auch zum Lächeln wenn ich helfen kann und die Hilfe nicht erkennbar von mir kam. Das Grün unserer Stadt und die Gelassenheit einiger Menschen lässt mich aber auch lächeln. Man kann aber auch negativ lächeln, und dass kommt vor wenn ich Verbohrtheit sehe und spüre.

Mit wem würden Sie gerne auf eine einsame Insel fahren (Ehepartner ausgenommen)?

Ich würde Helmut Schmidt mitnehmen, denn mit ihm würde ich dann endlich mal unter vier Augen über sehr viele Dinge sprechen können und wollen, die mir lange schon unter den Fingernägeln brennen.

Bürgermeisterkandidat Joachim Zinnecker

Warum wollen Sie Bürgermeister werden?

Buchholz ist eine tolle Stadt im Grünen und meine Heimat. Das Leben der Menschen soll hier lebenswert bleiben. Dafür engagiere ich mich seit vielen Jahren. Ich bringe langjährige berufliche und politische Erfahrungen mit, die für das Amt des Bürgermeisters erforderlich sind. Zukunftsthemen, wie z. B. den Ausbau eines schnellen Datennetzes sowie notwendige Veränderungen in der Zusammenarbeit von Stadtrat, Bürgern und dem Rathaus werde ich als Bürgermeister von Buchholz voran treiben.

Wo brennt es am meisten in der Stadt?

In den nächsten Jahren muss in Buchholz bezahlbarer Wohnraum entstehen. Die Umsetzung der dazu bereits bestehenden Beschlüsse des Stadtrates werde ich mit größerem Engagement verfolgen als der jetzige Bürgermeister. Genossenschaftliche Wohnformen für Jung und Alt sind auch in Buchholz erforderlich.Die Attraktivität von Buchholz als Stadt im Grünen und vor allem der Wochenmarkt ziehen Käufer aus dem weiten Umland an. Mit diesem Pfund müssen wir wuchern und damit Kaufkraft an Buchholz binden.Die Belebung der Innenstadt werde ich mit meinen langjährigen Erfahrungen im Vertrieb und im Marketing voran bringen können. So kann ich mir z. B. im Sommer Musikveranstaltungen und im Winter eine Eisbahn im Peets Hoff gut vorstellen.Nach meiner Auffassung ist der Bürgermeister der „Chefverkäufer“ seiner Stadt und deren Stärken.

Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme in Buchholz lösen?

Die Erweiterung der Stadtbuslinien auch in die Buchholzer Ortschaften, eine Ausweisung von Fahrradstrecken, der Bau einer Radstation am Bahnhof und der Ausbau bestehender Straßen und Wegeverbindungen stehen auf meiner Agenda.Der Baubeginn des Mühlentunnels ist für Ende 2015/Anfang 2016 vorgesehen. Ich freue mich schon auf die Bürgerbeteiligung und den ersten Spatenstich. Im Anschluss an den Bau des Tunnels ist die Entlastung der Innenstadt durch einen Bypass entlang der Bahn geplant.Der Ostring kann ja wegen des Gerichtsentscheides gegen das Planfeststellungsverfahren nicht gebaut werden. Der zukünftige Bürgermeister muss also ganz neu planen und mit dem auch neu gewählten Landrat eine Lösung finden, die sowohl die Ostringgegner als auch die Befürworter versöhnen kann.

Was bringt Sie in Ihrer Stadt zum Lächeln?

Für mich macht das Treffen vieler freundlicher und engagierter Menschen die Qualität des Zusammenlebens in Buchholz aus. Viele, die wie ich nach Buchholz gezogen sind, wurden mit offenen Armen aufgenommen. Ich sehe hier glückliche Familien und auch ältere Menschen, die das Leben in Buchholz genau so gern mögen wie ich.

Mit wem würden Sie gerne auf eine einsame Insel fahren (Ehepartner ausgenommen)?

Eine Handvoll Freunde aus Buchholz würde ich schon gerne mitnehmen. Dazu einige gute Krimis. Auch eine schöne Flasche Rotwein und Zutaten für ein leckeres Essen sollten dabei sein. Und natürlich würde ich die beste Ehefrau von allen einschmuggeln!