Jörg v. Prondzinski, Stadtteil-Guide des Freizeithauses Kirchdorf-Süd, ist für seine ungewöhnlichen Gästetouren auf der Elbinsel bekannt.

Wilhelmsburg. Wer sonst käme auf die Idee, Touristen drei Stunden lang entlang eines Zaunes zu führen? Seine neueste Radtour macht den Zaun um das frühere Gelände der Internationalen Gartenschau zum Thema. Premiere ist am Sonnabend, 24. Mai. Die Teilnehmer treffen sich um 14 Uhr vor der Bücherhalle am S-Bahnhof Wilhelmsburg. Jeder entscheidet selbst, wie viel er bezahlen möchte – mindestens aber sechs Euro.

Das Bezirksamt Mitte hat entschieden, Teile des Inselparks in Wilhelmsburg nachts zum Schutz vor Vandalismus abzusperren, was in der Bevölkerung umstritten ist. Bei seiner Radtour mit dem Titel „Der Gartenschau-Zaun“ will Jörg v. Prondzinski deutlich machen, wie sich die „Zäuneritis“ auf den Stadtteil Wilhelmsburg auswirkt. Der Zaun der längst beendeten Gartenschau zerschneidet noch immer das Wohnquartier „Hamburger Terrassen“ und erinnert Jörg v. Prondzinski an eine „gated community“. So heißen Wohnformen, in denen sich Wohlhabende aus Angst abschotten. 100 Jahre lang hat ein Zollzaun den Elbinselbewohnern den Weg zum Wasser versperrt.