Hollenstedter wollen mit einem Protestmarsch besseren Schutz entlang der A1 durchsetzen

Hollenstedt. Den Einwohnern von Hollenstedt ist es zu laut. Seit Monaten kämpfen sie für einen besseren Schutz gegen den Lärm von der Autobahn 1. Insbesondere nachdem die A1 auf sechs Spuren ausgebaut wurde, ist die Trasse für viele Anwohner zur Qual geworden. Die Hollenstedter rufen jetzt zum gemeinsamen Protestmarsch zur Autobahnbrücke am Sonntag, 18. Mai, 11 bis 12 Uhr, auf. Treffpunkt ist der Parkplatz der Max-Schmeling-Hallen beim Denkmal.

Die Initiative organisiert die Demonstration gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen entlang der A1 von Hollenstedt bis Bremen, darunter Gruppierungen aus Bassen, Ottersberg und Elsdorf. Auf möglichst vielen Autobahnbrücken entlang der A1 soll es zur gleichen Zeit Protestmärsche geben.

Damit wollen die Betroffenen ihren Frust über den stark angestiegenen Lärm öffentlich machen. Zwar sind Lärmschutzwände gebaut worden. Doch die Anwohner kritisieren, dass die Wände nicht die nötige Wirkung entfalteten. Sie sorgen sich um ihre Gesundheit, ihre Lebensqualität und den Wert ihrer Immobilien und Grundstücke. Insgesamt 1726 Unterschriften hat die Bürgerinitiative Lärmschutz Hollenstedt gesammelt. Sie fordert reale Messungen des Lärms entlang der A1. Damit soll nachgewiesen werden, ob die Grenzwerte tagsüber und nachts tatsächlich eingehalten werden.

Bislang basieren die Lärmprognosen der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf Rechenprognosen. Die Prognose ging von 71.300 Fahrzeugen zwischen Heidenau und Hollenstedt und sowie von 82.200 pro Tag zwischen Hollenstedt und Rade aus. Auf dieser Grundlage wurde auch der Lärmschutz erstellt. Wie sich bei einer Zählung herausstellte, fahren derzeit sogar weniger Fahrzeuge auf der Autobahn1 als prognostiziert. Dennoch: „Die Zahl spiegelt nicht die tatsächliche Lärmbelästigung wieder“, sagt Kerstin Krüger von der Bürgerinitiative Lärmschutz Hollenstedt. Die Anwohner hätten selbst gemessen und teilweise Werte von mehr als 100 Dezibel festgestellt.

Nach der Demonstration am Sonntag, 18. Mai, sollen weitere Aktionen folgen. Heiner Albers, Bürgermeister der Gemeinde Hollenstedt, hat sich bereits eingeschaltet und den niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies angeschrieben. Es soll ein Gespräch mit niedersächsischen Landtagsabgeordneten, den Bürgermeistern und Interessengruppen geben.

Zudem hat die Hollenstedter Bürgerinitiative die Firma Lairm Consult GmbH beauftragt, ein Gutachten zu erstellen.

Infos über neue Erkenntnisse der Initiativen entlang der A1 gibt es auf der Webseite www.a1zulaut.de.