Der Gewissenskonflikt ist teuflisch und deshalb zeitlos: Soll man mit einer Notlüge seine Familie vor dem Verderben retten oder auf der Wahrheit beharren?

Meckelfeld. Arthur Miller (1915–2005) wirft diese Frage in seinem Theaterstück „Hexenjagd“ auf. Der US-amerikanische Dramatiker nimmt das historische Ereignis des Hexenprozesses von Salem von 1692 zum Anlass, um mit der Verfolgung von Kommunisten und der die Freiheit zerstörenden Gesinnungsschnüffelei in den USA während des „Kalten Krieges“ Anfang der 1950er-Jahre abzurechnen.

Der Kursus Darstellendes Spiel (11. Jahrgang) am Gymnasium Meckelfeld führt Millers „Hexenjagd“ auf. Die Geschichte führt in das strenggläubig-puritanische Amerika des späten 17. Jahrhunderts. Pubertierende Mädchen tanzen aus Spaß in der Nacht im Wald, werden von dem Pastor ertappt, geben sich in einer Atmosphäre der Angst als vom Teufel besessen aus und stürzen damit die Dorfbewohner in einen Strudel aus Hysterie und Tod.

Ein von den Schülern selbst gezimmertes, überdimensionales weißen Holzkreuz als die Handlung rahmendes Bühnenbild stützt die Inszenierung. Regisseur Edwin Hagemann geht es vor allem darum, die Zerrissenheit der Personen darzustellen.

Hexenjagd von Arthur Miller, Donnerstag, 22., und Freitag, 23. Mai, jeweils 19.30 Uhr, Gymnasium Meckelfeld, Appenstedter Weg 100, Eintritt: 3 Euro