Experten gestalten Teile der Anlage so, dass sie ein Ebenbild der Grünflächen aus dem Gründungsjahr 1926 sind

Harburg. Der Stadtpark ist die grüne Lunge des Bezirks Harburg. Er zählt neben dem Hamburger Stadtpark und dem Altonaer Volkspark zu den drei großen Volksparkanlagen in der Stadt Hamburg. In diesem Jahr soll der Park in Teilen wieder so hergerichtet werden, wie er einst vor 88 Jahren angelegt worden war. Der Anlass ist das diesjährige Jubiläumsjahr für Hamburgs Volkspark-Anlagen.

Der Freiraumplaner und Gartenhistoriker Dr. Joachim Schnitter bietet im Jubiläumsjahr 2014 für „100-Jahre Stadtgrün" in Hamburg fachkundige Führungen auch durch den Harburger Stadtpark an. Obwohl der Stadtpark erst 88 Jahre alt wird, will Schnitter die Gelegenheit nutzen, den Blick auf diesen besonderen Park mit seiner Lage am historischen Mühlenteich und seinem hügeligen Gelände zu richten.

Der Harburtger Stadtpark wurde in den 1920er-Jahren am Westufer des Außenmühlenteichs von Stadt-Obergärtner Georg Hölscher angelegt und in mehreren Phasen systematisch bis in die 1980er-Jahre vergrößert. Heute ist der Stadtpark nicht nur eine der wichtigsten Grünanlagen des Bezirks mit einer hohen Bedeutung für die Naherholung der städtischen Bevölkerung, sondern stellt auch ein Denkmal der Gartenkultur dar.

Im Jubiläumsjahr 2014 sollen unter der Leitung der Abteilung Stadtgrün des Bezirks Harburg gartendenkmalrelevante Strukturen und Elemente teilweise wieder freigelegt werden. Die Freilichtbühne wird saniert, Stützmauern, Treppenanlagen und Bepflanzung werden erneuert. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und sollen in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Außerdem wurde die „Ovale Kuppe“, ein Plateau am nordwestlichen Ufer des Außenmühlenteichs, freigestellt, die Sichtachsen in Richtung Schulgarten in Anlehnung an das historische Vorbild sollen wiederhergestellt werden.

Erst im Frühjahr hatte das Bezirksamt Rückepferde aus dem Wendland bestellt, die bei den ersten Gartenarbeiten an der „Ovalen Kuppe" eingesetzt worden sind. Pferdeführer Kay Stolzenberg befreite mit seinen beiden französischen Bolonais-Kaltblütern das arg zugewucherte Plateau von Sämlingen, Bruch- und Stangenholz.

„Das hätte im Normalfall auch schwere Forsttechnik bewerkstelligen können. Doch dafür ist das Gelände nicht zugänglich“, sagt Felix Petersen, Harburgs Baukontrolleur. „Außerdem wollten wir die alten Sichtachsen hinüber zu den benachbarten Dahlienterrassen und hinunter zum Wasser wiederherstellen. Dafür sind diese wenigen Pferdeeespanne einfach ideal“, so Petersen. Auch die gestalterische Überarbeitung einiger Zugänge an der Westseite soll die Aufmerksamkeit auf den Stadtpark lenken und seine Bedeutung für Harburg unterstreichen.

Die erste der drei gartenhistorischen Führungen durch den Harburger Stadtpark findet am Sonnabend, 24. Mai von 15 bis 17 Uhr statt. Treffpunkt ist der Außenmühlendamm, die nordöstliche Ecke am Außenmühlenteich. Eine zweite Führung durch den Stadtpark wird am Donnerstag, 5. Juni, von 17 bis 19 Uhr angeboten. Die Teilnehmer treffen sich am Marmstorfer Weg, Ecke Nymphenweg. Eine letzte Führung gibt es am Sonnabend, 14. Juni, von 15 bis 17 Uhr. Dazu treffen sich die Teilnehmer wieder am Außenmühlendamm, an der nordöstlichen Ecke Außenmühlenteich.

Da die Teilnehmerzahlen bei den Führungen auf 30 begrenzt sind, bitten die zuständigen Mitarbeiter des Bezirksamtes, Abteilung Stadtgrün, um eine telefonische Anmeldung unter Telefon 42871-3510 (montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr).