Harburger „Blickpunkt Auge“-Leiterin Anke Holtmann leidet selbst unter starker Seheinschränkung

Harburg. Der Blinden- und Sehbehindertenverein e.V. (BSVH) bietet ab Juni unter der Bezeichnung „Blickpunkt Auge“ eine neue Sprechstunde für Augenpatienten in Harburg an. „Blickpunkt Auge“ bietet einmal monatlich eine Sprechstunde für Ratsuchende an. Am Mittwoch, 14. Mai will sich der Verein mit einer Eröffnungsfeier ab 15 Uhr im Rieckhof, Rieckhoffstr. 12, vorstellen.

30 Prozent der 75 bis 85-jährigen Menschen in Deutschland leiden an einer altersbedingten Makula-Degeneration (AMD). Diese Erkrankung sowie Glaukome (Grüner Star) oder Netzhaut-Erkrankungen durch Diabetes bedeuten häufig einen tiefen Einschnitt im Leben der Betroffenen. „Die Augenpatienten haben dann viele Fragen zu Ihrer Augenerkrankung und den Therapiemöglichkeiten. Das Patientenangebot informiert und berät Augenpatienten und ihre Angehörigen unabhängig und kostenfrei zu allen mit der Augenerkrankung verbundenen Themen“, sagt „Blickpunkt Auge“-Sprecherin Melanie Wölwer. Anke Holtmann wird die Beratung in Harburg leiten. „Sie lebt selbst mit einer Seheinschränkung. Ihr muss ein Betroffener seine Situation nicht lange erklären. Man kann von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen aus erster Hand profitieren“, so Wölwer. Holtmann ist seit ihrer Geburt stark kurzsichtig, im Laufe der Jahre verschlechterte sich ihr Sehen kontinuierlich, unter anderem durch ein Glaukom. Von 1968 an unterrichtete Holtmann an der heutigen Stadtteilschule Wilhelmsburg. Da die Sehbehinderung sie im Beruf zunehmend beeinträchtigte, ging sie 1997 in den vorzeitigen Ruhestand. Sie steht Ratsuchenden an jedem 4. Mittwoch im Monat im Marktkauf-Center Harburg zur Seite. Die Beratung ist kostenlos, eine Anmeldung nicht erforderlich.