Verwaltung rechnet mit neuen Quoten vom Land im Juli

Tostedt. Immer mehr Asylbewerber finden Zuflucht im Landkreis Harburg. Doch die Unterbringungs-Situation hat sich ein wenig entschärft: Kreisdezernent Reiner Kaminski informierte die Mitglieder des Sozialausschusses, dass nun zumindest bis Juli ausreichend Raum für die neuen Flüchtlinge zur Verfügung stehe.

Nachdem 2013 insgesamt 441 Menschen im Landkreis Harburg aufgenommen wurden, waren es in diesem Jahr bisher 184. Vor vier Wochen zählte die Verwaltung noch 178. Die vom Land bis September 2014 festgesetzte Quote gibt vor, dass der Landkreis noch weitere 188 Personen aufnehmen muss. Allerdings habe Niedersachsen bereits angekündigt, dass die Quote vorzeitig, voraussichtlich bis Juni 2014, zu erfüllen und mit neuen Vorgaben zu rechnen ist. „Hier gehen wir derzeit von Schätzwerten, basierend auf den bisherigen Zuweisungen von zusätzlich 350 Personen für das Jahr 2014 aus“, teilte die Leiterin der Abteilung Soziale Leistungen, Monika von der Heide, dem Ausschuss mit.

In der Vergangenheit seien in erster Linie junge Männer aus afrikanischen Staaten wie Somalia, der Elfenbeinküste, dem Sudan, Afghanistan, Eritrea und Marokko in der Region eingetroffen. Zurzeit gebe es aber auch eine immer größer werdende Anzahl an Flüchtlingen aus Syrien.

Die 80 Bewohner aus der ehemaligen Zivildienstschule in Buchholz sind bereits umgezogen. Zurzeit steht der Landkreis für weitere Wohnobjekte in Verhandlungen mit Eigentümern und Kommunen. Betreut werden Anlagen mit mehr als 30 Personen von jeweils einem Heimleiter und einem Sozialarbeiter. „Ein wichtiger Baustein ist hierbei aber auch das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Bürger“, betonte die Integrationsbeauftragte des Landkreises, Ute Köchel. Mittlerweile hätten weit über 200 Männer und Frauen unentgeltlich ihre Hilfe angeboten, Treffpunkte initiiert und gemeinsam Integrations-Projekte entwickelt.

Die Asylbewerber seien dankbar für alle sich bietenden Kontakte zu den Bürgern vor Ort, betonte Köchel. Die meisten wollten unbedingt arbeiten und seien zudem sehr bemüht, die deutsche Sprache zu lernen. Der Landkreis Harburg biete ihnen daher regelmäßig Sprachkurse an. Darüber hinaus suche der Winsener Herbergsverein derzeit in den Kommunen nach Beschäftigungsmöglichkeiten.