Vater, Mutter und sieben Kinder sind von heut’ auf morgen verschwunden.

Harburg. Nur ein kaputtes Ei liegt seit gestern noch im Schwanennest am Ufer der Harburger Außenmühle. Seit dem vergangenen März hatte das Schwanenpaar sein Nest gebaut, nur wenige Schritte entfernt vom Gotthelfweg, gleich um die Ecke neben dem Harburger Freizeitbad MidsommerLand. Hier kommen täglich hunderte Harburger vorbei, darunter auch viele Jogger, die um die Außenmühle und durch den Harburger Stadtpark laufen. Das brütende Schwanenpaar so nah am Wegesrand war ein Ereignis (wir berichteten). Immer wieder blieben Spaziergänger stehen und schauten sich die auf dem Nest hockenden Schwäne eine Weile aus gewisser Distanz an, denn während der Brutzeit sind gerade die männlichen Schwäne sehr aggressiv.

Nun, gut 40 Tage nachdem die Eier gelegt waren, sind die Jungen geschlüpft. Wie bei Nestflüchtern üblich, haben sie ihre Kinderstube bereits nach kurzer Zeit verlassen. Aber wo stecken Vater, Mutter und der Nachwuchs jetzt? Spaziergänger hatten sie gestern gesichtet, im dichten Schilf nahe des Ufers. Da gibt es Futter für die Jungen im Überfluss. Und das Schilf bietet ihnen Schutz vor Feinden. Etwa vier bis fünf Monate müssen sich Vater und Mutter Höckerschwan, die übrigens auf Lebenszeit ein Paar sind, um die Jungen kümmern, bis sie flügge sind. Erstmal dürfen sie auf dem Rücken von Papa und Mama mitschwimmen.