Kinder der Kita Kunterbunt trainieren für mehr Verkehrssicherheit in Zusammenarbeit mit der Polizei

Harburg. Wenn die Großen zum Fahrrad oder Motorroller greifen, benutzen die Kleinen oft ihr geliebtes Laufrad. Nicht selten sieht man Kinder fröhlich mit dem Gefährt, dass sich anscheinend immer größerer Beliebtheit erfreut, durch die Straßen flitzen. So auch die Kinder der Kita Kunterbunt in Harburg, die den Weg zum Kindergarten teilweise auch gern auf dem Laufrad bestreiten oder es beim Spielen draußen benutzen.

Jessica Klein, Leiterin der Kita, liegt es deshalb am Herzen, dass sich ihre Schützlinge verkehrssicher bewegen. In Zusammenarbeit mit der Polizei entstand die Idee, die Kinder mit Hilfe eines Parcours sicher für den Verkehr zu machen und ihnen ein Gespür dafür zu geben, wie sie richtig mit Fahrzeugen wie Laufrad und Roller umgehen. Jessica Klein organisierte daraufhin ein Verkehrssicherheitstraining für die Elementargruppen „Winnie Puuh“ und die „Schlümpfe“, in denen Kinder zwischen 3 und 6 Jahren betreut werden. Gestern war es dann so weit. Auf einem Parkplatz der Asklepios Klinik Harburg, die die Kita betreibt, betreute Kerstin Grabowski, hauptamtliche Verkehrslehrerin der Polizei Hamburg, das Training vor Ort. Sie ist für 100 Kindergärten zuständig und gibt in der Regel Kindern ab 5 Jahren Verkehrsunterricht.

Sie weiß genau, wo die Probleme der Kinder liegen und sieht immer wieder große Unsicherheiten im Verkehr. Grabowski appelliert an die Eltern, ihre Kinder unbedingt zu mehr Selbstständigkeit im Straßenverkehr zu erziehen. „Das Auto lieber stehen lassen und zu Fuß gehen stärkt das Selbstbewusstsein im Verkehr schon wesentlich und man sollte die Kinder auch ruhig mal machen lassen“, sagt sie. „Schließlich ist es doch wünschenswert, dass unsere Kleinen zu eigenverantwortlichen und sicheren Verkehrsteilnehmern heranwachsen. Kinder sollten Grundbegriffe wie Gehweg oder Fahrradweg kennen und wissen, wann sie wo zu halten haben und wo sie auf Autos achten müssen, wenn sie zu Fuß unterwegs sind.“ Um dieses Wissen zu vermitteln, besucht Kerstin Grabowski die Kindergärten ein- bis zweimal im Jahr.. Der Spaß soll bei den Unterrichtseinheiten immer im Mittelpunkt stehen, sagt sie.

Und den hatten die Winnie Puuhs und Schlümpfe gestern allemal. Die kleine Trainingseinheit war eine schöne Abwechslung und ideale Möglichkeit, spielerisch die Verkehrssicherheit zu üben. Mit Rollern und Laufrädern ausgerüstet, fuhren die Kinder durch Verkehrshüte, Hindernisse und über eine Wippe, auf der sie dann schon etwas Fingerspitzengefühl und Vorsicht beweisen mussten. Obwohl die Kinderschar aufgrund der nur begrenzt vorhandenen Fahrzeuge teilweise warten musste, bis der nächste an der Reihe war, verloren sie weder die Geduld noch die Freude am Verkehrsunterricht.

Kerstin Grabowski wünscht sich, dass ihr mehr Mittel für den Aufbau eines Verkehrsparcours zur Verfügung stehen würden. Auch Sponsoren für die Wippen und Tore sind willkommen. Die Leiterin der Kita Kunterbunt lobt das große Engagement der Polizeiverkehrslehrerin, mit der sie gerne zusammenarbeitet. „Ich finde es toll, dass so etwas angeboten wird“, sagt sie.

Gerade für die Kinder, die bald eingeschult werden, sei es wichtig zu wissen, wie sie sich auf der Straße verhalten sollten.

Als ein Beispiel, dass sich den Kindern besonders eingeprägt hat, nennt Jessica Klein die sogenannten Honigsteine. Sie sind wabenförmig und fallen den Kleinen beispielsweise an Ausfahrten ins Auge. Dann heißt es: „Aufgepasst, hier könnte ein Auto kommen.“