Die eklatanten Unterschiede im HVV-Tarifsystem im Landkreis Harburg sind seit Monaten ein Ärgernis.

Winsen. Die preisliche Differenz zwischen den einzelnen Zonen ist so groß, dass nicht wenige Buxtehuder lieber mit dem Auto nach Neu Wulmstorf fahren als daheim einzusteigen, weil sie so weniger als die Hälfte des Preises für eine Fahrt mit der S-Bahn nach Hamburg zahlen. Jetzt hat sich der Kreistag mit dem Problem befasst.

Schon im Herbst 2013 hatten die Grünen eine Änderung gefordert. „Es ist ökonomisch verständlich, aber ökologischer Unsinn, wenn Kunden des HVV mit dem Auto nicht zur nahegelegenen HVV-Haltestelle, sondern zu einer entfernteren Haltestelle fahren, um Geld zu sparen“, so Ruth Alpers, Vorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion.

Die Grünen wollen deshalb eine Änderung der Tarifzonen herbeiführen und regten an, an das Land Niedersachsen heranzutreten, damit es auch für Städte wie Buxtehude und Buchholz einen Verlustausgleich zahlt und so die Tarifzonengrenzen verschoben werden können. Auf der Kreistagssitzung konnten sich die Grünen nicht gegen die CDU durchsetzen. Die Christdemokraten sprachen sich dafür aus, mögliche Änderungen der Tarifzonengrenzen in die Machbarkeitsstudie für den Schienengebundenen Personennahverkehr einzubetten. Wie berichtet befasst sich die Studie damit, ob der Bau einer S-Bahn über Winsen bis Lüneburg und über Buchholz bis Tostedt möglich ist. Die CDU begründete ihren Änderungsantrag unter anderem damit, dass auch andere Landkreise eine Aufnahme in den HVV anstreben, so dass sich das Tarifgefüge ändern könnte. Zudem sei nicht klar, welche Kosten entstünden. „Das Land hat signalisiert, eine Veränderung der Tarifzonengrenzen zu ermöglichen. Die Kosten werden aber bei den beteiligten Kommunen liegen“, so die Christdemokraten.